ROD AN AVELIOÙ

Pegeit on chomet
dindan mantell ma siminal
o c’hortoz ar c’hentañ barrad follentez ?

Libistrañ a raen gant eoul frondus
korfoù ar gourenerezed
a-raok ar c’hrogad

Heuliañ a raen gant aon
skrijadenn o c’hroc’hen
dindan chouradenn ma daouarn nerzhus

Pegeit ? Ô pegeit
on chomet skornet
war kler mouk ha bouk ma soñjoù dizehan ?

Moulañ a raen oberennoù hudur
Poanioù ha plijadur
ar c’hig
war baper leuegen
Ha gwerzhañ ’nezho dre guzh
da vevelien ha mitizhien
an noblañsoù

Kegid er gegin
Marsoñjoù er marchosi

Pegeit on chomet
war kein an azen
ma eskern o storlokañ gant hej-dihej
e bavioù war an hent roc’hellek ?

Mignon an hudour
ne greden ket
      implij
    e wialenn

Dilezet ’ m eus ma studioù
evit mont da heul an oriadez
diwisket ganti he hiviz
Aet eo diwar wel
a-dreñv ar bodoù lann

Dalc’h a ran em fronelloù
c’hwezh kreñv he c’hreoñ foutouilhek

a zamguzhe
kalir
ar sap aour
a-us d’he loeroù gloan ruz

Pegeit on chomet
alvaonet dirak lomber al lestr
ma daoulagad ganin o parañ war an egor diziwezh ?


Edo ar c’hontron
em bouzelloù
o fifilañ
e lorgnez ma c’hig

Edo ar viskoulenn
o krignat
deil ma spered
hiviziken

Tostaat a raen
ouzh an EUR GLAS
gant ma c’horf brevet
gant sev disec’het ma lein-kein
ha ma c’hoantoù dislivet
gant kaouadoù diniver ar vuhez

Pegeit ? Ô pegeit
on chomet ’vel un teuz dirak an horolaj
divfeskenn sanket barzh plouz ar gador
o heuliañ ar momeder ?


Edon o valbouzat gerioù didalvez
O c’hlabousat gerioù diniver en aner

e kaoued ma c’hlopenn
harzoù ken strizh dezhañ

Beleg Meur an eneoù daonet
a zibunas pedenn an Anaon

Ha me ken diskredik
prest e oan da vezañ nouennet

Pegeit ? Pegeit ? Pegeit ?
Pegeit on chomet war ribl ar stêr
dispartiet ma divesker gant ar broenn hag ar raoskl ?


Garzhata a raen bronnoù
ar gleskered
dindan bannoù an heol faro

Gortoz a raen ur briñsez wenn
bleunioù
brodet war he brozh

Tamolodet war ma huñvreoù
e sebelien
ar pennduig hag ar c’ho

Pegeit ?
al leue ’ zo aet da darv
ar bugel en e oad-gour

Treiñ a ra an amzer gant ar milinoù-dour
An delienn a heuilh ar froud betek ti ar re varv

Bez’ eus tud c’hoazh o chom e Keraliou
kaset-digaset gant rod an avelioù
Ar blanedenn en-dro d’hec’h ahel
an noz an deiz ’ yelo diwar wel

© Bernez Tangi

Windrose

Wie lange blieb ich
versteckt an meinem Kamin
und wartete auf den nächsten Wahnanfall ?

Mit duftendem Öl salbte ich
die Körper der Ringerinnen
vor dem Kampf

Voller Furcht folgte ich
dem Schaudern ihrer Haut
unter dem Streicheln meiner starken Hände

Wie lange? Oh wie lange
blieb ich erfroren
auf dem purpurnen und weichen Eis meiner endlosen Gedanken?

Ich druckte lizensierte Werke
Schmerzen und Freuden
des Fleisches
auf Pergament

Und ich verkaufte sie unter der Hand
den Knechten und Mägden
des Adels

Schierlingpflanze in der Küche
Erinnerungen im Pferdestall

Wie lange blieb ich
auf dem Rücken des Esels
meine Knochen klappernd vom Schlagen
seiner Hufe auf dem steinigen Weg?

Freund des Zauberers
wagte ich nicht
seinen Stab
zu verwenden

Ich gab mein Studium auf
um der Lebefrau zu folgen
sie hat ihre Bluse ausgezogen
Sie ist verschwunden
hinter den Stechginsterbüschen

In meiner Nase bewahre ich
den starken Geruch ihrer dichten Mähne

die kaum versteckte
den Kelch
goldenen Saftes
über ihren roten Wollstrümpfen

Wie lange blieb ich
verschreckt vor dem Bullauge des Schiffes
meine Augen gerichtet auf die endlose Weite?

Die Maden
in meinen Gedärmen
zappelten
im Aas meines Fleisches

Die Raupe
nagte
von nun an
am Laub meines Geistes

Ich näherte mich
der BLAUEN STUNDE
mit meinem zerschlagenen Körper
mit dem vertrockneten Saft meiner Wirbelsäule
und meinen Wünschen, verwaschen
von den zahllosen Niederschlägen des Lebens

Wie lange? Oh wie lange
blieb ich wie ein Geist vor der Wanduhr
das Gesäß versunken im Stroh des Stuhles
und beobachtete das Pendel?

Ich stammelte bedeutungslose Worte
schwätzte vergeblich unzählige Worte

im Käfig meines Schädels
mit seinen so engen Grenzen

Der Hohe Priester der verdammten Seelen
sprach das Gebet der Verstorbenen

Und ich Ungläubiger
war bereit die letzte Ölung zu empfangen

Wie lange? Wie lange? Wie lange?
Wie lange blieb ich am Ufer des Flusses
meine Beine durch Binsen und Schilf voneinander getrennt

Ich lugte auf die Brüste
der Frösche
unter den Strahlen der eitlen Sonne

Ich wartete auf eine weiße Prinzessin
mit gestickten Blumen
auf ihrem Rock

Zusammengeschrumpft über meinen Träumen
begrub ich
die Meise und den Maulwurf

Wie lange?
aus dem Kalb wurde ein Stier
aus dem Kind ein ganzer Mensch

Die Zeit dreht sich mit den Wassermühlen
Das Blatt folgt der Strömung bis zum Haus der Toten

Es wohnen noch Menschen in den Häusern von Keraliou
hin- und hergeführt von der Windrose
Der Planet um seine Achse
die Nacht der Tag werden verschwinden

Übersetzt von Nora–Eugenie Gomringer