16:00

Vejevje vsenaokrog sosedovih hiš bodo obrezali, le naš dom bodo potolkle neobrzdane roke senc. Kot vsako pomlad sediva na prizidanem balkonu in se spominjava oleandrov na mestih, kjer se jé in spi in skriva, in vrat, ki jih je požrl zid. Bingljava z nogami kot prevelik otrok in premajhen odrasli, le midve veva, kdo je kdo. Kajti suhe kosti že silijo proti meni kot neobrezane veje starega hrasta. V drobnem hipu nepozornosti te, zazrtega v skuštran odsev na razgreti pločevini avta, ujame prihajajoči čas. Sredi izšepetanih govoric se čudiš skrivnostim, ne veš, čemu ti jih prinašajo in ali sodijo prav sem. Rad bi jih vrnil in se zahvalil, pozabil pravkar slišano, a zaupnosti velikih so začele delovati, pozibavajo te na gladini odprtega morja, ki ekstatično zabrisuje svoj konec, ko prehaja v nebo. In že si ves drug, nerodno omotan v starikavo kožo, ko suhe kosti spet rasejo proti tebi. Na poti se bodo večkrat poškodovale, se zataknile, obrabile in razpokale, a se naposled zacelile – v telesu, ki je zdaj še premajhno za žalost in skrb.

© KUD Logos
Extraído de: Pesmi dneva
KUD Logos, 2014

16:00 Uhr

Die Äste rund um die Nachbarhäuser werden getrimmt, nur unser Zuhause wird von den ungebändigten Armen der Schatten zerschlagen.  Wie jeden Frühling sitzen wir auf dem dazugebauten Balkon und erinnern uns an den Oleander an Orten, wo man ißt und schläft und sich versteckt, und an die Tür, die von der Mauer verschluckt wurde. Wir baumeln mit den Beinen wie zu große Kinder, zu kleine Erwachsene, und nur wir zwei wissen, wer wer ist. Trockene Knochen dringen mir entgegen wie die ungeschnittenen Äste der alten Eiche. Im winzigen Moment der Unachtsamkeit, in die zerzauste Spiegelung auf dem erhitzten Blech des Autos starrend, holt dich die Zukunft ein. Zwischen dem geflüstertem Tratsch wunderst du dich über Geheimnisse, weißt nicht, wieso man sie dir zuträgt und ob sie gerade hierhin gehören. Du willst sie zurückgeben und dich bedanken, das gerade Gehörte vergessen, doch die Vertraulichkeiten der Großen haben angefangen zu wirken, sie schaukeln dich auf der Oberfläche des offenen Meeres, das ekstatisch sein Ende verwischt, wenn es in den Himmel übergeht. Und schon bist du ganz ein anderer, ungelenk eingemummt in die alte Haut, wo die dürren Knochen dir wieder entgegenwachsen. Auf diesem Weg werden sie sich oft noch beschädigen, stecken bleiben, verschleißen, zersplittern, doch letztlich werden sie heilen – im Körper, der jetzt noch zu klein ist für die Traurigkeit und die Sorge.

Übersetzt von Matthias Göritz und Amalija Maček
erschienen in: manuskripte 231 - Mein Nachbar auf der Wolke (I). Slowenische Lyrik