Zašto nisam slikar

Pismo T.


Nisam slikar samo zato
što su boje suviše rano uvrle
u me i što ništa nije bilo
toliko podatno svjetlosti
kao unutarnja strana probuđene kože.

Možeš slikati prstima, kao višnjinim
peteljkama u zraku, možeš mijesiti
rujansko lišće pa postati nestvaran
u lijućem akvarelu mediteranskih
godišnjih doba, i lahkovjerno zaglédati
zbunjena ljudska lica, možeš uhoditi
vlastitu ruku dok labuđim hodom
pliva kroz zrak… Ali sve potom
jednako trusi u neizbježni stih…

Nisam slikar jer imam međ prstima
nevidne koprene od pramajkina
ljepljiva daha… Sve postaje
suviše stvarno da bih išta mogao
izmišljati opet.

Stih je najbolji izgovor
za sve što je propušteno nekoć
i za sve ono što što nikad nije
ni moglo doći do nas.

© Hadžem Hajdarević
Extraído de: Sutrašnje putovanje brodom
Sarajevo: «Liljan» and «Bemust», 2000
Produção de áudio: 2006 Literaturwerkstatt Berlin

Warum ich kein Maler bin

Brief T.

Ich bin kein Maler denn
Die Farben haben sich sehr früh eingebrannt
In mich und nichts
Erstrahlte je so hingegeben
Wie die Innenseite erweckter Haut.

Du kannst mit den Fingern malen, wie mit Sauerkirsch-
Stängeln in der Luft, du kannst kneten
Das herbstlich rote Laub und transzendent werden
Im gegossenen Aquarell eines mediterranen
Lenzes, und ahnungslos
In verstörte menschliche Gesichter schauen, kannst mit Blicken
Der eigenen Hand folgen wenn der Schwanenschritt
Durch den Äther gleitet… Später jedoch wird alles fließen
In den unausbleiblichen Vers…

Ich bin kein Maler denn
zwischen meinen Fingern klebt noch immer
der unsichtbare Schleier des urmütterlichen Atems…
Alles wird zu wirklich, als dass es noch einmal
Erdichtet werden könnte.

Ein Vers ist der beste Ausdruck
Für das was einst verpasst wurde
Und für jenes, was niemals
Zu uns gelangen konnte.

Aus dem Bosnischen von Cornelia Marks