Ralf Meyer
SONETTE BEI DEN BROMBEEREN 14
SONETTE BEI DEN BROMBEEREN 14
Fortan waren wir zwei im Haus zu dritt.
Wenn du dich zu mir legtest, war die Katze da.
Du küßtest mich, und sie, mit sanftem Tritt,
Zog ihre Krallen ein, was auch geschah.
Doch wer behält sie, wenn wir uns einst trennen,
Wie es in Klarheit auf den Händen liegt?
Die Liebe, sie erhöht, bis wir uns besser kennen
Und ausgemacht ist, wer hier wen besiegt.
Im Gegensatz zu uns, die vieles wissen,
Legt sich die Katze ungeniert aufs Kissen.
Sie wählt kaum aus, wer sie beschützt:
Sie rechnet fest mit einem, der ihr nützt.
Und sind wir eines Tags von unsrer Liebe frei,
Geht dieses Tier dahin, wo immer Liebe sei.