Norbert Lange
MONARCHEN (SANDPALAST)
MONARCHEN (SANDPALAST)
Zwischen Strandkörben, weg von hier, wo das Gras zur Schlange wird, zu dir hin flüchte ich, damit die wohlwollenden Zellen in deinem Körper die Furcht vor dem Überschreiten einer Schwelle spüren. Bevor den Sand die Möwenmeute übernimmt, ihre über den Boden taumelnden Schatten, schwebend an unsichtbaren Fäden im Wind, zu dem auch wir uns drehen. Unbehauste Hall-Wesen, die auf den Ruf eines Wortes zerspringen, ihres Namens in der Ferne. Bis die Krise überwunden ist, werden Land und Meer verhandeln. Ist die Mutter auf dem Sand gedämpft zu hören, oder enden all ihre Signale mit einem Gedankenstrich? Ihre Stimme hängt den Einteiler zum Trocknen an die Schnur, die Glottis okkupiert von schwarzen Nullen. Der neue Mensch auf tönernen Füßen ist kein stummer Sammler: Laute haben für ihn das Gewicht eines im Mund gelutschten Steins, der auf den Boden plumpst. In seiner Faust den Rest eines Eis am Stiel, setzt er den Spaten an. Der Beginn einer neuen Arbeit. Steine sammelnd, sodass die Mauer mit müheloser Langsamkeit in den Boden sinkt, begründen wir Traditionen. Meine Worte begleiten dich. Die Blicke einer Schutzmacht, deren Stimme dafür sorgt, dass er nicht den Weg verliert, mit seiner Zunge gräbt der Winzling nach einem Palast, um dort zu wohnen. Der Fall eines Steins, vom Schwung eines unbeholfenen Katapults, dem der Griff nach dem Strand folgt, zerrinnt zwischen den Fingern. Das Meer, der Groll eines Herrschers auf seine Eltern, steigt. Komm mit Händen.