Dagmara Kraus
dagmärchen vom aal
es kam ein aal zu einem maler:
bitte male ein porträt von mir.
ein memento wünsch' ich, zier-
arm, kerze, schädel, bloß nicht kahler.
haare, paar, wo haare fehlen,
verwirr's toupet auf der tonsur;
dass ich ja mit tolle schwirre,
schirr' mir nicht die graumehlkur.
führ' den blick weg von den gräten,
mal' mich füllig um die hüften;
schiele nicht zur dürren käthe:
klüfte tüftle-dufte klüfte.
stell' mich dar mit beiden nasen,
cassopi schnitt' sich was ab;
verschlanke mir die fischschwimmblase,
bitte, bitte, nicht zu knapp.
den vomer schärfe, aalvermeer,
ich möcht' kein bodengucker sein;
himmelnd blicken in die wolken,
schweifen über'n molkenrain.
ein halalaal war' ich zu gern,
mit sauberkleid, das tu' mir an;
aus saragossa kam, sargassofern,
schmucke, schier ein glanzfasan.
sackmaul keins, hübsch tütenmund,
hab' abgelaicht, ohne zu sterben;
den aalpokal dafür, bekund',
steht es mir zu zu erben.
skandaloaal und randalls aal,
ein sandaalbild von einem aal;
madonnengoldgrundputti will
und drauf paar broodthaersschalen.
„alllabeaal!", „aalaugenweide!",
krakeelt's, makrūhmakrelen!
yalla. lilecker wie tibi ...
nur 's gift nicht verhehlt!
dem bundgarn der belte, bald bratmarinade,
blecke ich, bricke und braun;
ein fickriger seehund für drei schuppen hickelt,
wo ich aus dem kilt kiek' und raun':
ich bin der überaalealleskann!
ich bin der kahle aalestrahlemann!
und beton' mir jaaa die monoflosse;
am aalpo die stell' nicht so aus;
die erste schwamm um nilkolosse,
die zweite küss' mir sanktolaus.
und der seemooraal von dem gericht:
man mors' mal moorseeaalmus ins
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