Thomas Böhme
Braunkohlensommer
Braunkohlensommer
Für Wulf Kirsten
Nie stürzte der Himmel ein in diesen endlosen Sommern
in denen Sepiawolken & kandierte Aromen
von den südlichen Kokereien in die Stadt geweht wurden.
Und nie sah man schönere Leberflecke
als im Waldbad am Mühlholz, wo die Pleiße in öliger Bronze
die Ballhascher von den Sprungteufeln trennte.
Wenn die Rußfackeln über der Kimmung zuckten
und ein neunfarbiger Regenbogen den Himmel verkuppelte
preßte die Schwerlast des Glücks uns den Brustkorb
zusammen.
Zögernd folgte man dann einem Schemen auf Augenhöhe
einem Glimmen aus spöttischem Mundwinkel folgte man
einem federnden Rücken mit verschnittenen Flügeln.