Kerstin Becker
Anbruch
Anbruch
hinterm Hof hinterm Dorf
hinterm Feld hört die Welt
auf im Wald bellt nichts
als ferne Reh
keckern die Füchse die Wanne
aus blindem Übergangsmetall
harrt unser
die wir nach Alter schmutzig in sie steigen
dampfend alle sieben Tage
im Gottesrhythmus
zur Dämmerung im Stall
am Lokus ist die Liebe eingesägt
ein Herz durch das die grünen
Fliegen schießen menschlicher
Gestank
der gelbe Roggen wogt
ohn Mutterkorn zum Horizont
die Kriebelkrankheit
rafft uns nicht der Hofhund jagt
sich selbst im Kreis er stammt
von wilden Wölfen ab wir sind
hier eingeborn