Eka Kevanishvili (ეკა ქევანიშვილი)

I beg your pardon, but
All was well in the beginning
He looked like a guardian angel
Of mine

I was wearing a see-through silver dress, singing
He was eyeing me pleased, not interfering
I had a red lipstick on, kissing others
He was watching me with a smile, not interfering,
I was looking him in the eyes, ruining things
He was staring at me calmly, not interfering;
He said it would pass and laughed
He said I shouldn’t worry and hugged me
He said there is no love, watching me closely
He never asked for anything
I undressed myself;
And I stood before him, ready for the gas chamber
The poison filling it gradually, pleasantly,
We moved to his camp – living together the two of us
The camp was secret and restricted
He would bring some food in the evening
I listened to his theories about (allegedly) fascist love
I liked that
All was well in the beginning
I loved him
All was well in the beginning
Until I decided to carve my number on my wrists
The number of his possession
Of my ownership
I did not have a red lipstick on any more
Or a see-through dress
I was his personal blind pet
Unable to cross a street alone
I was standing in the camp in a chosen corner
Waiting for him, waiting for
Guess what?
The fusillade
In fact
Being shot
Is not that painful
I know that now
And also I know:
Bull shit!
There are no personal angels
Let alone, guardian!
Let alone, men!

Verzeiht mir,
am Anfang war alles gut.
Er war wie ein Schutzengel.
Meiner, glaubte ich.

Ich trug ein durchsichtiges, silbernes Kleid und sang.
Er aber sah mir zufrieden zu und ließ mich gewähren.
Ich malte mir die Lippen knallroten an und küsste andere,
er aber lächelte mich an und ließ mich gewähren.
Ich blickte ihm in die Augen und törnte ihn an.
Er aber blickte mich ruhig an und ließ mich gewähren.
Er sagte, das gehe vorüber, und lachte.
Er sagte, ich solle nicht traurig sein, und umarmte mich.
Er sagte, es gäbe keine Liebe, und maß mich mit seinen Blicken.
Nie bat er mich um etwas.
Ich zog mich von selbst aus.
Und stand vor ihm, bereit für die Gaskammer.
Die Dusche war angenehm, ich vergiftete mich langsam.
Ich zog freiwillig in sein Lager – und wir lebten zusammen.
Das Lager war geheim und eingezäunt.
Am Abend brachte er Essen mit.
Und ich lauschte seinen Theorien über die (wie sich zeigte) faschistische Liebe.
Und sie gefielen mir.
Am Anfang war alles gut.
Ich liebte ihn.
Am Anfang war alles gut,
bis ich mir meine Nummer aufs Handgelenk schrieb.
Die Nummer, die mich zu seinem Besitz machte.
Und zur Besessenen.
Ich malte meine Lippen nicht mehr knallrot an.
Und trug auch kein durchsichtiges Kleid mehr.
Ich gehorchte ihm blind.
Konnte ohne ihn nicht mehr die Straße überqueren,
stand an dem mir auserwählten Platz im Lager
und wartete,
ihr werdet lachen,
auf meine Hinrichtung.
In Wirklichkeit
tut es gar nicht so weh, erschossen zu werden.
Das weiß ich jetzt.
Und auch, dass es dumm ist zu glauben,
es gäbe persönliche Engel.
Oder gar Schutzengel.
Noch dazu männliche.