Ich habe die heimliche Migration der Steine gesehen.
Sie rollen herunter, unaufhaltsam,
und ein paar von ihnen verschwinden dabei,
aber wer bleibt, wird bald eine Ruine sein.
Nichts ist peinlicher als ein liegengebliebener Stein,
ein hochgetürmter Stapel, ein langer Schatten.
Ich habe gesehen, wie sie über den Hof rollen,
was nichts besonderes ist, am Tag,
wenn man gerade durchs Tor geht, aber nachts
wird ein Surren im Dunkeln daraus, ein Schreck, der letztlich
nur Einbildung ist: Sie drücken sich gegenseitig zu Boden,
als könnten sie das jeden Moment auch mit dem Körper tun.
Genau so hat alles angefangen: Jemand wurde vertrieben,
aus dem Tor gejagt, und darum konnte das Tor entstehen
und dahinter das Paradies. Die Stapel, fast wie Eier –
aber das, worauf wir hoffen, ist noch nicht geschlüpft.
Zuerst ist es nur ein Geräusch, dann sehen wir
wie sie kommen, in unser Blickfeld taumeln.
Wir wissen, es ist der Boden, der taumelt,
es ist die Erde, die sich löst, zu rollen beginnt.
Sie drängeln nach vorne, eine Leere entsteht.
Ein entscheidender Moment, an dem wir
zufällig vorbeikamen, ohne zu wissen
wohin mit uns. Wir waren wie Steine:
Ein paar blieben, und ein paar gingen weiter,
und wer zurückblieb, wurde ein Verbot für Seelen,
und wer verschwand, ließ das Leben glaubhafter sein...