* 15.03.1943, Salzburg, Österreich lebt in: Wien, Österreich
Bodo Hell wurde am15. März 1943 in Salzburg geboren.
Er studierte am Salzburger Mozarteum Orgel und in Wien Film und Fernsehen, Philosophie, Germanistik und Geschichte. Bodo Hell lebt in Wien und am Dachstein, Steiermark. Er arbeitete unter anderem mit Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, Liesl Ujvary und mit Hil de Gard zusammen.
Im Jahr 1977 erschien seine erste selbständige Publikation „Dom Mischabel Hochjoch”. Der Band enthält drei „Bergerzählungen”, wobei die Natur nicht als Hintergrund für die Gemütsbewegungen ihrer Bewohner dient, sondern die Widerstände darstellt, die sie dem Menschen bietet. Nach Pflaster (1980) entstand 1983 das Buch Stadtschrift - Linie 13A, in dem ein Stadtbewohner Wiens auf eine Busfahrt mit der „Linie 13A” geschickt wird und so den „Text der Stadt” anhand von Firmenschildern und Informationstafeln nachempfindet.
1994 wurde in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Hil de Gard der Erzählband mittendrin publiziert, der von Wahrnehmungsreisen handelt und mit Fotografien, Stickbildern und Piktogrammen der Künstlerin versehen ist. Herr im Schlaf (1995), ein ebenfalls gemeinsam mit Hil de Gard visualisiertes Theaterstück, verfolgt das Ziel, das Spiel der Darstellerinnen und Darsteller in ihrer jeweiligen Rolle neu zu überdenken.
Nach den Stücken Tassen im Schrank (1996) und Mohr im Hemd (2000) erschienen zuletzt die „Lese- und Sprechtexte” Tracht. Pflicht (2003) und Yppenplatz (2005).
Seine Texte, die Hell mit viel Erfolg oft selbst vorträgt, zeichnen sich aus durch 'rhythmische Strukturen, Assonanzen und Wortspiele', unverkennbar die Orientierung an den Großmeistern der 'Wiener Gruppe'. Disparat allerdings die Themen und Gegenstände seiner in Richtung Lyrik tendierenden Prosatexte: philosophische Themen gesellen sich zu Beobachtungen des Alltags und der Natur.
Hell schreibt sehr rhythmische, fließende Texte, die nur auf den ersten Blick abstrakt und sperrig erscheinen und beim Lesen, gerade beim lauten Lesen, sehr schnell zu funkeln beginnen, zu leben, in denen sich durch assoziative Wortfelder und Wiederholungen ganz neue erzählerische Binnenstrukturen erschließen, die also höchst musikalisch sind - und überraschend witzig.
Der 2013 erschienene experimentelle filmische Diskurs Im Augenblick - Die Historie und das Offene (Regie: Angela Summereder, Othmar Schmiderer) zeigt den tätigen Alphirten Bodo Hell, folgt einer Ziegenherde, und sucht dabei philosophische Positionen zur Frage, was Mensch und Tier voneinander unterscheidet.