Geert Buelens ist Dichter, Essayist und Dozent für Moderne Niederländische Literatur an der Universität Utrecht. Er schreibt Kolumnen für die belgische Tageszeitung De Standaard und war jahrelang Redakteur der Literaturzeitschrift yang. 2010 machte er außerdem Furore mit einer Reihe viel beachteter Artikel, in denen er mit den Medien scharf ins Gericht ging.
Buelens’ Lyrik lässt sich nicht in eine romantische oder expressionistische Tradition einordnen, eher in die der autonomen Poesie. Die Gedichte drücken in erster Linie weder Gefühle noch eine erfahrene Wirklichkeit aus, sondern verweisen vor allem auf sich selbst und ihren konstruierten Charakter; sie entsprechen voll und ganz dem modernistischen Credo „a poem should not mean, but be“. Buelens bevorzugt in seinen Gedichten ein Spiel mit den möglichen Wortarten, zu denen ein Wort gehören kann, und dessen doppeldeutiger Positionierung, die unterschiedliche Bedeutungen hervorbringt.
Diese Konzentration auf das Sprachliche, das Tüfteln an den Grenzen der Syntax und das Ringen darum, den üblichen Auffassungen von Typographie zu entkommen, besitzen auch ein inhaltliches Pendant. Das Suchen und Finden der poetischen Konstruktion wird immer wieder mit dem Suchen und Finden einer zutreffenden Lebenshaltung für das lyrische Ich in den Gedichten verglichen. So wie es im Klappentext des Gedichtbandes „Verzeker u“ (dt. Versichern Sie sich) (2005) formuliert ist: „Ein Band mit harten und zugleich wehrlosen Gedichten. Über Leben mit dem Unerwarteten, dem Unvermeidlichen und dem Unverdaulichen.“