- Taipei 1995
Nana, wenn der Himmel rot wird
Sag mir, du und ich, was sind wir
Sind wir nichts als eine Sorge?
Nana, Zeit wird raschelnd lang
Wir versinken in der Watte
Was uns quält, sind Licht und Schatten
Zeit am Ende des Jahrhunderts
Denn sonst haben wir kein Zeichen.
Nana, hier zeigt sich das Ende
Wir sind von reinem Abgrund umgeben
Wir vergessen unsere Form.
Kauen wir verzweifelt Stroh
Fühlen wir uns ganz vergessen
Von der Trauer, das ist schön,
Aufgezehrt von schönen Dingen.
Nana, wir sind ganz verschlungen
Unterm Firmament der Tränen
Sind verschlungen und vertraut
In der Ödnis
In der Leere unserer Hoffnung
Sind verschlungen in ein Wunder.
Nana, unsere Haare fliegen
Fliegen lang aus alten Zeiten
Fliegen unterm finstren Himmel
Fliegen in den frischen Nebel
Der Umarmung, und in unsren Armen
Ist ein Wirbeln in der Weite
Zeit und Raum verschränkt, die Leiber
In der grossen Nacht sind frei.
Und wir sinken, sinken schwer
In die Liebe, wir sind nass.
So sind wir vernarrt, wie sollen
Wir die grelle Sonne tragen?
Verloren, doch voll der Erinnerung.