* 31.07.1953, Port-au-Prince, Haiti lebt in: Montréal, Québec , Kanada
Marie-Célie Agnant ist eine Dichterin, Romanautorin und Kinderbuchautorin, geboren in Port-au-Prince. Sie zog 1970 nach Montréal, Québec, wo sie seither lebt und während verschiedener Perioden als Übersetzerin, Dolmetscherin, Aktivistin für soziale Gerechtigkeit, Lehrerin und Schriftstellerin arbeitete.
In ihren Texten befasst sie sich mit der Politik und Poetik des Exils und des Frauseins und setzt sich aktiv mit der schmerzhaften postkolonialen Geschichte Haitis auseinander. Für ihren jüngsten Gedichtband, Femmes de terres brûlées, erschienen bei Les Éditions de la Pleine Lune in Montréal, erhielt sie 2017 den Prix Alain-Grandbois der Academie des Lettres du Quebec. In ihren von der Kritik gefeierte Romanen, Kurzgeschichten und Gedichten bringt sie Geschichten ans Licht, die von der offiziellen Geschichte verdrängt wurden, kämpft für die Bewahrung des Gedächtnisses und verweigert sich den Verlockungen des Vergessens, die zur Straflosigkeit führen. Auch wenn ihre Werke oft von ihrer Heimat Haiti handeln, so kämpfen sie als Haitianerin, Québécoise, Lateinamerikanerin, Kanadierin, Immigrantin, Nordamerikanerin, Karibikerin doch gegen die Auslöschung von Gräueltaten auf der ganzen Welt: So klingen in ihnen Anklänge an Trujillos Dominikanische Republik, Francos Spanien, Pinochets Chile und die Kämpfe, die die Vereinigten Staaten mit ihrer eigenen belasteten Geschichte von Vorurteilen und Unterdrückung haben. Agnants Romane sind vielfach übersetzt worden.