Montserrat Abelló, geboren 1918 in Tarragona, Katalonien, verbrachte ihre Kindheit in verschiedenen Städten Spaniens und Englands. Sie studierte Philosophie und Geisteswissenschaften an der Universität Barcelona. 1936 begann sie, als Englischlehrerin zu arbeiten. 1939 flüchtete sie zusammen mit ihrer Familie vor dem Spanischen Bürgerkrieg. Zunächst blieb sie in Frankreich, später übersiedelte sie nach London und Chile, wo sie fast zwanzig Jahre lang lebte.
Mit ihrem schriftstellerischen Werk tritt Abelló relativ spät ins Licht der Öffentlichkeit. Erst 1963 veröffentlicht sie ihren ersten Gedichtband Vida diària (Das tägliche Leben).
Die Lyrik von Monserrat Abelló zeichnet sich durch eine entschiedene, Vertrautheit erzeugende Stimme aus. Die gesamte Breite ihres Werks wurde 2002 in einem Band zusammengefasst: Al cor de les paraules: obra poètica 1963-2002 (Im Herzen der Worte. Lyrik 1963-2002), für den sie 2003 u.a. den Lletra d’Or- Preis erhielt. Abelló begann unter dem Einfluss der sozialen Dichtung der fünfziger und sechziger Jahre zu schreiben, aber vom ersten Moment an findet sich in ihrem Werk auch der persönliche Blickwinkel als Frau und Mutter – die Geburt eines geistig behinderten Sohns ist der Antrieb für die Mutter, ihrem Bedürfnis zu Schreiben nachzukommen.
Mit den Jahren gewinnt ihre Dichtung an Freiheit und Klarheit. Themen wie Liebe, Einsamkeit, der Lauf der Zeit und die poetische Schöpfung selbst finden in der Lyrik von Abelló einen präzisen und persönlichen Ausdruck, in der besten Tradition der angelsächsischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.
Einen wesentlichen Beitrag stellen auch ihre Übersetzungen englischsprachiger Autoren und Autorinnen ins Katalanische dar. Die Katalanen verdanken ihr unter anderem die Ausgaben von Agatha Christie, E.M. Forster, Sylvia Plath und Adriene Rich.
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