* 10.01.1950, Santiago de Chile , Chile lebt in: Santiago de Chile, Chile
Raúl Zurita (10.01.1950 in Santiago de Chile / Chile) ist aufgrund seiner mythisch-poetischen Wahrnehmung, die eine zugleich politische Dichtung speist, in Lateinamerika ein hochgeschätzter Dichter.
In wirtschaftlich schwieriger Situation schlug sich Zurita vier Jahre lang als Computerverkäufer durch. 1967 begann er ein Bauingenieurstudium an der Universidad Frederico Santa Maria in Valparaiso sowie ein Studium der Mathematik an der Technischen Ingenieurschule in Santiago.
Als am 11. September 1973 die sozialistische Regierung Chiles in einem Militärputsch gestürzt wurde, verhaftete man Zurita und hielt ihn zusammen mit fast 1000 Menschen im Rumpf eines Schiffes gefangen. Sein Versuch, sich die Augen mit Ammoniak zu verätzen, um das Leid der Diktatur um sich herum nicht mehr mit ansehen zu müssen, scheitert glücklicherweise.
In seiner Trilogie „Purgatorio“ (1979), „Anteparaíso” (1982) und “La Vida Nueva” (1993), die ein großer kommerzieller Erfolg wurde, arbeitet Zurita, von diesen Erfahrungen ausgehend, in Anlehnung an Dante den historischen Leidensweg der Chilenen im Kampf gegen die rigiden Strukturen des Pinochet-Regimes und ihre Hoffnungen auf.
Zurita brachte seinen politischen Protest auch in Raumprojektionen zum Ausdruck, indem er die 15 Verse seines Poems „Anteparaíso“ mittels Kondensstreifen über den New Yorker Himmel schrieb und als Wunde in die Wüste von Atacama ritzte.
1989 wurde sein poetisches Gesamtwerk mit dem Pablo-Neruda-Preis ausgezeichnet.
1990 unterrichtete Zurita als Gastprofessor an der Universidad de Chile. Noch im selben Jahr wurde er von der demokratischen Regierung Chiles unter Präsident Patricio Aylwin zum Kulturattaché seines Landes in Rom ernannt.
Während der Expo ’92 in Sevilla repräsentierte sein Werk die chilenische Dichtung.