Oggend en aand met duiwe

Die lug is vol a priori-duiwe.
Oral waar hul is, wás hulle tevore.
Soos ’n droom wat spartel in die lug
is die dag,
met een hand gepluk
uit die flikkerende stroom, dan verdof dit.

Die huise teen die rantjie staan skraal geëts
in die vroeë lig, soos tekenplanne.
En die lug is vol a priori-duiwe
vandag, of miskien was dit gister.

Die nag, weer,
word bewoon deur post factum-uile.
Hulle fladder op en verf
met hul bromiedkwaste
die teenwoordige tyd bruin –
die heterdaad word roes.

Onthou jy die leë huis met die voetstappe?
“Mense van ’n vervloë tyd ...”
“Miskien net óns s’n.”

Deur die stroke van die blindings
skuif motvlerkoë oor jou lyf
in akkoorde;
onder somersproei bot die polkadot
in die bikini-boorde.

Vet soos nuwe konfytbottels
staan die dimensies op ’n ry.
Die helder vlakke stig kore
in die heuningkoeke
teen die steiltes;

die as stort in matesis.

Die lug word grys van a priori-duiwe.
En alle tyd skyn deur,
soos ’n fiets teen die lig.

© Charl-Pierre Naudé
Extrait de: Al die lieflike dade
Cape Town: Tafelberg, 2014
Production audio: Literaturwerkstatt Berlin, 2015

Morgen und Dämmerung mit Tauben

Der Himmel wimmelt von apriorischen Tauben.
Wohin immer sie ziehen,
sind sie schon gewesen.
Der Tag ist wie ein Traum,
der sich windet
an der Luft, sobald ihn eine Hand
dem Flimmerstrom entreißt.
Worauf sein Glanz verschwindet.

Im Frühlicht stehen die Häuser kahl, geätzt
wie Baupläne, auf dem Bergkamm oben.
Und der Himmel wimmelt von apriorischen Tauben
heute, oder vielleicht
war es gestern schon.

Dagegen
bewohnen nachträgliche Eulen die Nacht.
Sie ergreifen die Flucht,
und mit ihren Brauenbinsen
pinseln sie die Gegenwart braun -
das unmittelbare Geschehen
nimmt die Farbe von Rost an.

Weißt du noch, die Schritte im leeren Haus?
“Frühere Bewohner ...”
“Vielleicht nur wir selbst.”

Das Licht dringt durch
die Jalousie und spielt über deinen Körper
wie die Augen eines Mottenflügels
auf einer Klaviatur;
unter Sommergischt
sprießen Tupfenmuster
in den Bikinilauben.

Überquellend wie neue Einweckgläser
stehen die Dimensionen in einer Reihe.
Die unberührten Ebenen entfachen Chöre
in den Bienenwaben
der Hänge;

und die Asche zerfällt
zu Zahlen.

Der Himmel dunkelt von apriorischen Tauben.
Und alle Zeit ist durchsichtig
wie ein Fahrrad
im Gegenlicht.

Deutsch von Sylvia Geist