Timo Berger

allemand

AUTOR (ALS PRODUZENT, DER)

La época no nos exige espíritu, camaradas
del Instituto para el Estudio del Fascismo:
nos exige movimientos del diafragma.
Por eso les traigo un ejemplo concreto
(¡hoy los ejemplos concretos son rusos!)
de lo que es una obra literaria y política-
mente correcta. Ahí lo tienen a Tretiakov.
¿Cómo escribe el camarada Tretiakov?
Está en las reuniones directivas del koljós
organiza colectas para el pago de tractores
pregunta por acá y por allá para averiguar
cuáles son las mejores colleras y bujías
explica las tesis de Yakovlev y ahora calma
a las madres que se pelean en la guardería
obtiene caballos para el viaje de los maestros
inspecciona los clubes de lectura y envía
tres, diez y cuántas cartas sean necesarias
para exigir el arribo del cine ambulante
documenta con minucia siembra y cosecha
clak clak con su cámara en todos lados.
Sí, también escribe y publica informes
de lo hecho en los periódicos de Moscú
y dirige el diario comunal con información
sobre cómo preparar la tierra y las actividades
previstas para el aniversario de la revolución.
¿Cómo? No oí bien. ¿Que qué tiene todo esto
que ver con la literatura? Ah, la literatura…
Pero camaradas, ¿son capaces de entender
que el mundo puede cambiar, es más: luchan
día a día para que efectivamente cambie
y exigen una literatura siempre igual a sí misma?

© Sergio Raimondi
Extrait de: Para un diccionario crítico de la lengua (unpublished)
Production audio: Haus für Poesie, 2017

AUTOR (ALS PRODUZENT, DER)

Die Zeit erfordert keinen Geist von uns, Genossen
des Instituts zum Studium des Faschismus:
Sie erfordert von uns die Einstellung der Blende.
Ich bringe euch deshalb ein konkretes Beispiel
(heute sind die konkreten Beispiele russisch!)
des literarisch und politisch korrekten
Werks. Nehmt etwa Sergei Tretjakow.
Wie schreibt der Genosse Tretjakow?
Er geht zu den Sitzungen der Kolchos-Direktion,
sammelt Gelder für die Anzahlung auf Traktoren,
fragt hier und dort, um herauszufinden,
was die besten Zügel und Zündkerzen sind,
erklärt die Thesen von Jakowlew und beruhigt gerade
die Mütter, die sich in der Krippe streiten,
er besorgt auch die Pferde für die Reise der Lehrer,
inspiziert die Lesesäle und schickt
drei, zehn oder so viele Briefe wie nötig,
um die Einführung des Wanderkinos zu fordern;
er dokumentiert minutiös Aussaat und Ernte
klack klack mit seinem Fotoapparat überall.
Ja, er schreibt auch und veröffentlicht Berichte
über das, was er macht, in Moskauer Zeitungen
und ist Redakteur der Kolchos-Zeitung, in der steht,
wie man den Ackerboden vorbereitet und welche
Aktivitäten für den Jahrestag der Revolution geplant sind.
Wie bitte? Ich hab nicht recht verstanden. Was das Ganze
mit Literatur zu tun hat? Ach, die Literatur …
Aber Genossen, ihr seid in der Lage zu verstehen,
dass die Welt sich ändern kann, mehr noch: Ihr kämpft
Tag für Tag dafür, dass sie sich tatsächlich ändert,
und verlangt eine Literatur, die immer gleich bleibt?

Übersetzung der Gedichte aus dem argentinischen Spanisch von Timo Berger.