Valymas

moteris valosi makiažą, atidžiai
pašlakstydama vatelę
skysčiu, kvepiančiu mirtina nuodėme
ir paskutiniu bučiniu
paskui eina miegoti, pasikeitusi
sapnai minkšti ir
šviesūs kaip vatelė, kvepiantys
obuoliais ir rasota žole

vyras įeina
į jos valdas, bijodamas paliesti
draudžiamą ir
būti paverstas varle, žiurke
ar driežu
kilnoja buteliukus, teptukus
tūteles, po truputį nervindamasis, jausdamas
kylantį apmaudą – kur, kur jis, kur
tas skudurėlis ar skystis
skirtas valyti sąmonei

ji, kodėl ji kiekvieną vakarą
gali vienu brūkštelėjimu nusivalyti
veidą, o man
o kaip gi aš
ir aš norėčiau nusivalyti, nusigremžti
pradėt kiekvieną dieną iš pradžių
kur po velnių, kur
su kuo nuvalyti tai, kas esu

© Sigitas Parulskis
Production audio: Lithuanian Culture Institute

Die Reinigung

sie schminkt sich ab, ganz konzentriert
befeuchtet sie das wattepad
mit der lotion, die riecht wie todsünde
und nach dem letzten kuss
sie legt sich schlafen, ganz verwandelt,
ihre träume, die sind weich und
weiß wie watte, und sie duften
wie nach äpfeln und nach tau im gras

er tritt ein,
hat angst, in ihrem reich
das sakrosankte zu berühren und
fürchtet sich davor, in einen frosch, in eine ratte
oder eidechse verhext zu werden
er hebt nacheinander fläschchen, pinsel,
tuben an, regt sich immer weiter auf, spürt
wie der ärger wächst – wo nur, wo ist
dieses läppchen oder die lotion
für die reinigung des geistes

sie, wie kann sie nur jeden abend
ihr gesicht mit leichter hand
auffrischen, und ich,
was ist mit mir
auch ich will rein sein und mich schrubben
jeden tag vollkommen neu beginnen
wo, zum teufel, wo ist dieses zeug
das auswischt, was ich bin

Übertragung ins Deutsche von Christoph Wenzel
entstanden im Rahmen des Versschmuggel litauisch-deutsch (2016)