Florian Werner
allemand
im waiting for the day when cigarettes taste good again.
im waiting for the day when cigarettes taste good again…
when the snot’s not competing with the cough coz ye body has had enough
but ye brain feels the relief from strain is worth a tooth stain
when I was sticking with an addiction to a sickened condition coz
it only slightly suggested but didn’t signify the seriousness of my souls affliction
im waiting for the day when cigarettes taste good again
when a single drag signaled my first burning flag
my original act of anarchy
my way to say im bad
coz fear was nothing more then
getting busted by mom and catching a hiding from dad
when sunshine on skin wasn’t a sin depending on what skin you were in
fat or thin
when a cooldrink refreshed with that first cold sip
before a can became a convenient container for a guilt trip
when color meant crayon and rainbow
not race and ego
when the radio was playing music by artists they wanted me to hear
not hearing artists playing music they wanted me to buy
im waiting for the day when cigarettes taste good again
when a pen was a tool for a fool to scratch his head
when warmth was nothing more then a blanket and a bed
when we said cherry instead of blood when describing the color red
when poison was a cool thing
when poison was amusing
when poison was soothing
when poison was a new thing
im waiting for the day when cigarettes taste good again
when I loved my fellow man and believed he had some worth
before the day I began to pray for us to be crushed by an angry earth
when the bad guys wore masks to cover their faces and operated from underground caves
and the good guys were the leaders of the free and the brave
and not the other way around
when the gun that won was always in the hand of the hero
when the bomb was nothing more then the best of the best
not a murder weapon strapped to a teenagers chest
when suicide meant only one person died
when the monkeys and clowns you went to the circus to see
coz you didn’t have the option of watching Parliament TV
when I believed my rights were democratic
before I learned that they were demographic
when a virus was a chapter in my book on biology
before it evolved into the politics of a global catastrophe
before mothers died leaving children to survive
at least to the age of three
when a teddy bear was a prize or a Christmas present
not packaged as part of a child rape kit
when we had actors entertain us and politicians lead us
before actors became politicians coz they knew just how to be us
when we awarded celebrities for allowing us to see the beauty of fantasy
before awarding them for dramatizing another obvious calamity
when an inconvenient sized tragedy didn’t get a prize from the academy
im waiting for the day when cigarettes taste good again
if we can televise the last look in a mans eyes
seconds away from his demise
having been sentenced to be hung
then why the fuck should I be ill at ease at the sight of a diseased lung?
when will cigarettes taste good again?
when a man reaching for his wallet to protest his innocence
receiving 41 bullets that silence his significance
is treated with the same global outrage
as the wailing voice of a womans lips receiving lashes from 40 whips
for her western ignorance born from western arrogance
on this day
we will celebrate the rebirth of innocence and once again enjoy
the great taste of cigarettes
when advertising has to fight graffiti for the priviledge of a public position
when we look at a keyboard and are bored of the keys
when paper is once again united with the pen
when pages are back in books with text black and white instead of the next image on a website
when globalization means a first and a third world cannot both exist
when the golden goose lays its last egg
when the dictator slips and snaps his neck
when the capitalist chokes on the final cheque
that’s when cigarette smoke will taste as good as it gets
and we wont mind that life is such a drag
Production audio: Literaturwerkstatt Berlin 2009
ich warte auf den tag an dem zigaretten wieder schmecken
ich warte auf den tag an dem zigaretten wieder schmecken …
wenn der schleim nicht mit dem husten ringt, weil der körper meint: es reicht
doch dein gehirn spürt, das lösen der spannung ist den zahnstein wert
als ich mit einer sucht an einem kranken befinden festhing weil
sie nur leise ahnung war, aber nicht den ernst meiner seelennot meinte
ich warte auf den tag an dem zigaretten wieder schmecken
als ein einziger zug meine erste flagge in flammen war
mein erster akt der anarchie
mein art zu sagen, dass ich böse war
denn furcht war nicht mehr als
von mama eins drauf und von papa eine tracht prügel.
als sonnenschein auf der haut keine sünde, je nach dem ob die haut,
in der man drin, fett oder dünn
als ein kalter drink mit dem ersten kalten schluck erfrischte
bevor eine dose ein behältnis wurde, in dem schuld sich mischte
als farbe meinte buntstift und rebenbogen
nicht rasse und ego
als im radio musik lief von künstlern, die gehört werden wollten
nicht musik von künsterln, die gekauft werden sollte.
ich warte auf den tag an dem zigaretten wieder schmecken
als ein stift für einen deppen ein ding war sich am kopf zu schaben
als wärme nichts mehr war als ein bett und ein laken
als wir, wo es um die farbe rot ging nicht blut, sondern kirsche sagten
als gift was cooles war
als gift amusing war
als gift beruhigend war
als gift was neues war
ich warte auf den tag an dem zigaretten wieder schmecken
als ich meinen mitmenschen liebte und glaubte, er hätte manche werte
vor dem tag als ich zu beten begann, es verschlinge uns der zorn der erde
als die fiesen typen ihre gesichter maskierten und aus unterirdischen
kellern agierten
und die guten typen als anführer der freien und mutigen fungierten
und nicht umgekehrt
als der siegeschuss immer aus dem gewehr des helden kam
als die bombe kaum mehr als das beste vom besten war
und nicht eine mörderwaffe, an teenagerrippen geschnallt
als selbstmord den tod eines einzelnen meinte
als man, um affen und clowns zu sehn in den circus ging
denn die möglichkeit von parlaments-TV war noch nicht drin
als ich glaubte, meine rechte seien demokratisch
bevor ich lernte, sie waren demographisch
als ein virus ein kapitel in meinem biobuch war
bevor daraus die politik einer globalen katastrophe entstand
bevor mütter starben und kinder einem überleben hinterließen,
bis sie drei waren, mindestens.
als ein teddybär ein preis oder weihnachtsgeschenk war
und nicht in einem kinderschänderset abgepackt war
als uns schauspieler unterhielten und politiker führten
bevor schauspieler poltiker wurde, weil sie wussten, wie sie uns spielten
als wir berühmtheiten ehrten, weil sie uns einen blick auf die schönheit der phantasie gewährten
bevor wie sie für die aufführung einer weiteren klaren misere ehrten
als eine plumpe tragödie noch keinen preis von der akademie einsteckte
ich warten auf den tag an dem zigaretten wieder schmecken
wenn wir dem letzten blick in die augen eines mannes eine tv-übertragung geben
sekunden vor seinem ableben
verurteilt zum tod durch den strang
warum verdammt wär mir beim anblick einer kranke lunge bang
wann werden zigaretten wieder schmecken?
wenn ein mann, der nach seiner brieftasche langt, seine unschuld zu beweisen
41 kugeln erhält, die seine bedeutung ins schweigen reißen
mit derselben weltweiten empörung behandelt wird
wie die jammernde stimme aus frauenlippen, die 40 peitschenschläge erhält
für ihre westliche ignoranz, geboren aus westlicher arroganz
an diesem tag
werden wir die wiedergeburt der unschuld feiern und aufs neue
den großartigen geschmack von zigaretten genießen
wenn werbung mit graffitis um das privileg der öffentlichkeit kämpft
wenn wir eine tastatur betrachten und uns langweilen die tasten
wenn papier wieder mit dem stift sich vereint
wenn seiten wieder schwarz auf weiß in büchern stehn, statt
das nächste bild auf einer webseite zu sehn
wenn globaliserung heißt, dass es erste und dritte welt nicht koexistieren können
wenn die goldene gans ihr letztes ei legt
wenn der diktator ausrutscht und den hals sich bricht
wenn der kapitalist an seinem letzten scheck erstickt
dann werden zigaretten so gut wie möglich schmecken
und es wird uns nicht störn, dass das leben so fad ist