Das Zimmer 7

Wie eine Sommerwolke bieg ich die Hand oder lasse die
Stirn an einem Faden herunter ohne zu sprechen. So
fahre ich fort bis Osten und Westen beweglich werden
und durch die Wände ineinandergleiten. Ich atme aus
und die Stadt steht an der Fensterbank. Das Licht ist jetzt
anders geworden, weiter draußen, unberührt vom Tumult
der Dächerfarben. Wenn ich schneller werde, rücke ich
einen Stuhl, schlage die dunkelrote Decke zurück oder
trage einen Becher durch die Tür. Dann beginne ich zu
laufen und schaue auf die Gardinenfalten. Bald steh ich
im Flur, in einem Schwarm von Schatten. Hier
verschluck ich das Wörtchen Heute, werde flinker noch,
reiße den Kopf herum und drehe eine nächste Runde.
Eben ging die Sonne und zog am Horizont. Indes mein
Mund ein Hohlraum bleibt, ein aufgefangener Ball
zwischen Osten und Westen. Ich ziehe ihn an einem
Faden hoch ohne zu stoppen. Bin schon wieder im
Zimmer und ziehe ihn weiter, öffne die Lippen, und ziehe
ihn schnell über die Zunge.

© by Farhad Showghi
Extrait de: Die Walnußmaske, durch die ich mich träumend aß
Hamburg: Rospo-Verlag, 1998
Production audio: 2001, M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

La pièce 7

Comme un nuage d’été, je fléchis la main ou laisse descendre mon front le long d’un fil sans parler.  Je continue ainsi jusqu’à ce que l’Est et l’Ouest s’animent et, passant à travers les murs, se glissent l’un dans l’autre.  J’exhale et la ville se tient au rebord de la fenêtre.  La lumière a  maintenant changé, là-bas au loin, intouchée par le tumulte des couleurs des toits.  Si j’accélère, je déplace une chaise, repousse la couverture rouge sombre ou, portant un gobelet, je passe la porte.  Puis je me mets à courir et regarde les plis du rideau.  Bientôt je me retrouve dans le couloir, dans un essaim d’ombres.  Ici, je mâchonne le petit mot Aujourd’hui, deviens encore plus agile, tourne brusquement la tête et fais une autre ronde.  Le soleil vient tout juste de passer, s’étirant à l’horizon.  Cependant que ma bouche reste une cavité, un ballon saisi entre l’Est et l’Ouest.  Je le hisse le long d’un fil sans arrêter.  Je suis déjà à nouveau dans la pièce et continue à le tirer, ouvre les lèvres et le tire rapidement tout du long sur ma langue.


Traduction française de Diane-Monique Daviau