Marty Hiatt
anglais
Keiner für sich, alle für niemand
Wie es mir vorkommt das kahle Licht
in dem ich still, eingesunken, weiteratme
- geräumter Saal, Stühle auf den Tischen
ich war nie so zufällig
Im Treppenflur weht die Zeitung auf
ich fühle mich auf einem Schiff, das Messing
blinkt, und schöne Handschrift in Kontoren.
Der Schmerz ist dünn geschliffen bis die Welt
erfährt. Die Welt erfährt nicht
Die Erde wiederholte sich, ich glaube du und ich
wir sind jetzt kaltgestellt, Vorfahrn von nichts.
Vertraute Wege sind weg
in irgendwelchen Zielen abgefangen
Abgefangene Nachrichten, scheinbares Leben
Datenungeheuer werden gesucht.
Gute Not, ihr Fehlen macht mich kopflos
überall verlangt das stille Geld zu arbeiten
Vom Fenster aus seh ich die Menge
eingehn in die Hallen, in die rieselnde Maschine
geplünderte Gesichter, der Morgen leergemacht
keiner mehr für sich, alle für niemand
Deine Schuhe stehen aufgeweicht neben dir
du bist so fest in deinem Gefühl zu mir, daß es
zu viel für mich ist,
die Ernte leuchtet, Prunkzeug der Wissenschaft
die Welt gesehen, durchschaut was nicht dahinter
Sonne da, gesiebt das Land von dir zu mir
so schön du bist von allem abgetrieben
wir können uns nicht treffen in den Zimmern
noch hier im Park der gefegt ist
Extrait de: Keiner für sich, alle für niemand
Göttingen: Wallstein Verlag, 2004
ISBN: 3-89244-824-8
Production audio: Radio Bremen – Am 16.2.78 aufgenommen bei einer Lesung in der Stadtwaage Bremen
No one for themselves, everyone for no one
As it seems to me the harsh light
in which I, silent, slumped, continue to breathe
– cleared-out room, chairs on tables
I was never so haphazard
A newspaper blowing in the stairwell
I feel like I’m on a ship, flashes
of brass and neat handwriting in the bureau.
Pain is ground down until the world
finds out. The world doesn’t find out
The earth repeated itself, I think we’ve been
sidelined, you and I, progenitors of nothing.
Familiar ways gone by the wayside
intercepted at whatever destination
Intercepted intelligence, make-believe life
Data monsters wanted.
Good poverty, its want puts me in a flurry
everywhere silent money exacts toil
From the window I see crowds
entering halls, harried faces
in the gushing machine, vacant morning
no one any longer for themselves, everyone for no one
Your sodden shoes next to you
you’re so steadfast in your feelings for me, that
it’s too much for me,
the crop glows, science’s pomp
the world beheld, figured out what’s not behind
Sun there, the ground between you and me is sifted
you’re so beautiful driven from everything
we can’t meet up inside
nor in this well-tended park