Le clown

Le clown enfariné de givre tombe du ciel avec
une grâce d’araignée. Agacé et glacé. Une larme peinte en noir
sous l’œil blanc, comme un point d’exclamation
à l’envers, il apparait plus maniéré qu’un croissant
de lune. L’Auguste devant lui déboule.
On dirait un lapin. En moins de rien le
casse-tout se retrouve par terre sous le tonnerre
de la grosse caisse. Et les cuivres tressaillent !
          La terre est son élément. Avec ses cheveux rouges, son
nez de betterave et ses oreilles mobiles qui crachent
des jets d’eau, l’Auguste fait de belle terre peinturelurée,
sa bouche fendue en tirelire. Si ses propos
ne tiennent pas debout, il se rattrape par
la culotte et se remet sur pied d’un coup. Quelle
poigne !
Mais pourquoi ces chaussures immenses ? Elles l’empêchent
de marcher. Il bat de l’aile comme un canard.
Sans doute aimerait-il voler, d’où les sauts, les
culbutes, les manchettes envoyées en l’air. Il danse
à coup de coude et de hanche. Il danse à coup de
cul et monte en équilibre sur le fil haut perché
de nos rires.
Si le danseur bondit, fantôme d’une rose, le clown
s’approche à petits pas d’une tache de lumière qu’il
aimerait saisir, serrer contre son cœur.
Quand sonne chaque soir le glas, aux télés de
20 heures, et que le speaker aux yeux de poule
pose les cadavres entre ma cuillère et mon bol de
soupe, j’entends l’éclat de rire des clowns.
Quand à Bagdad Georges Dobeliou surgit, une
dinde rôtie sur les bras, j’en appelle aux clowns.
Comme dans Hamlet. Car dans Hamlet, ce sont
les clowns qui creusent le tombe d’Ophélie
et qui préludent par leurs chants au bouquet
final d’une tragédie où tous se jettent contre
tous. Mais dîtes moi qui aujourd’hui l’on
enterre. Et faîtes entrer les clowns !

© Pierre Lartigue
Extrait de: unpublished
Production audio: Printemps des Poètes 2006

Der Clown

Der mit Rauhreif bepuderte Clown fällt mit der Grazie einer Spinne vom
Himmel. Gereizt und vereist. Mit einer schwarz gemalten Träne unterm weißen
Auge, wie ein umgekehrtes Ausrufezeichen, erscheint er gezierter als eine
Mondsichel. Vor ihm purzelt der August herab. Man könnte ihn für ein
Kaninchen halten. Im Nu liegt der Tollpatsch auf dem Boden, unter dem
Donner der großen Trommel. Und die Blechinstrumente erschauern!
Die Erde ist sein Element. Rote Haare, Rübennase und bewegliche Ohren, die
Wasserstrahlen spritzen; aus schöner, grell bemalter Erde ist der August, sein
Mund wie der Schlitz einer Sparbüchse. Wenn seine Sätze weder Hand noch
Fuß haben, hält er sich an seiner Hose fest und ist mit einemmal wieder auf
den Beinen. Was für eine Kraft!
Aber warum diese riesigen Schuhe? Sie hindern ihn am Gehen. Er flattert wie
eine Ente umher. Bestimmt würde er gerne fliegen, daher die Sprünge, die
Purzelbäume, die Schläge in die Luft. Er tanzt mit Ellbogen und Hüften. Er
wackelt mit dem Hintern und balanciert auf dem hohen Seil unseres
Gelächters.
Wenn der Tänzer springt, wie das Phantom einer Rose, trippelt der Clown auf
einen Lichtflecken zu, den er ergreifen und an sein Herz drücken möchte.
Wenn jeden Abend bei den Acht-Uhr-Nachrichten im Fernsehen die
Totenglocke läutet und der hühneräugige Sprecher die Leichen zwischen
meinem Löffel und meinem Suppenteller ablegt, höre ich das schallende
Lachen der Clowns.
Wenn Dschordsch Dabblju in Bagdad auftaucht, mit einem gebratenen
Truthahn auf dem Arm, rufe ich die Clowns zu Hilfe. Wie in Hamlet. Denn in
Hamlet graben die Clowns Ophelias Grab und bilden mit ihrem Gesang den
Auftakt zum Höhepunkt am Ende einer Tragödie, wo alle sich auf alle stürzen.
Aber sagen Sie mir, wen man heute begräbt. Und lassen Sie die Clowns herein!




Übertragen von R. Fischer






Der Clown



     Der mit Rauhreif bedeckte Clown fällt vom Himmel mit
der Grazie einer Spinne. Eiskalt und angewidert. Mit der schwarz gemalten
Träne unter dem weißen Auge wie ein umgekehrtes Ausrufe-
zeichen wirkt er gekünstelter als eine Mondsichel.
Der Dumme August vor ihm reißt aus.
Er wirkt wie ein hoppelnder Hase. Haste was kannste findet
der Tolpatsch sich auf der Erde wieder unterm Donnern
der großen Trommel. Und das geblasene Blech erzittert!
     Die Erde ist sein Element. Mit seinem roten Haar, der Knollen-
nase und den Wackelohren, die Wasserfluten speien,
spielt der Dumme August schöne buntbemalte Erde,
sein Mund wie eine Sparbüchse geschlitzt. Wenn er sich mit seinen Reden
nicht auf den Beinen halten kann, packt er sich selbst
am Hosenboden, stellt sich mit einem Ruck auf die Füße. Hat der
eine Kraft!
                 Aber wozu die Quadratlatschen? Sie stören
beim Gehn. Er schlägt mit den Flügeln wie eine Ente.
Zweifellos flöge er gern, daher die Sprünge, die Purzelbäume,
die Kinnhaken, die er der Luft versetzt. Er tanzt
mit Ellbogen- und Hüftenschwung. Er tanzt mit wackelndem
Hintern und steigt balancierend auf das gespannte Seil
unseres Lachens.
                           Wenn der Tänzer, das Trugbild einer Rose, hüpft,
nähert sich der Clown im Trippelschritt einem Lichtfleck, den
er packen und ans Herz pressen möchte.
     Wenn abends die Totenglocke ertönt, um 20.00, zur Zeit
der Tagesschau, und der Sprecher mit den Augen eines Huhns
die Toten zwischen meinen Löffel und den Suppenteller legt,
höre ich das Gelächter der Clowns.
     Wenn Georges Dobeliou in Bagdad erscheint mit einer gebratenen Pute
auf dem Armen, lege ich Protest ein bei den Clowns.
wie im Hamlet. Denn im Hamlet sind es
die Clowns, die Ophelias Grab ausheben
und mit ihren Liedern das Vorspiel bilden zum krönenden
Abschluß einer Tragödie, wo sich alle auf alle
stürzen. Aber sagt mir, wer heute begraben
wird. Und laßt mir die Clowns herein!




Aus dem Französischen von Roland Erb
© Printemps des Poètes