Sloveni pod Parnasom

Glavari su nas na južne doveli strane
od bezmerja pijane, od snage zelene,
da mramoru grizemo bedra,
da batinama kvarimo planine,
da stada luda po moru teramo.
Divlje sred plaveti igramo kolo,
s večeri goli spavamo
kraj plemaćenih kipova.

Krišom nas pitaju pevači:
ko je to bio na sahrani neba,
ko svedoči da je večnost u ropcu?
Rekli su još: ne u rušenju
nego u pesmi treba provesti noć,
a zorom će stići velike dvorane
s lepim telima vladara zemlje
i ukotviće se na vrhu planine.
Božanski će stas u vazduhu svanuti
i ruke se spustiti na naša ramena
da nas priznaju za nove sinove.

I naša će se golotinja u reči odenuti
ko breza s proleća u lišće.

© Miodrag Pavlović
Extrait de: Velika skitija
Sarajevo: Svjetlost, 1969
Production audio: Radio Beograd / Radio Belgrade

Die Slaven unter dem Parnaß

Die Hauptleute führten uns in die Länder des Südens
vor Unglauben trunken, grün vor Kraft,
um dem Marmor die Schenkel zu zerbeißen,
um mit dem Knüppel die Gebirge zu verheeren,
um irre Herden übers Meer zu treiben.
Wir tanzen im Blau unsern wilden Reigen,
schlafen  abends nackt
neben verprügelten Statuen.

Insgeheim fragen uns die Sänger:
wer war das auf dem Begräbnis des Himmels,
wer bezeugt daß die Ewigkeit im Tode röchelt?
Weiter sagten sie: nicht mit Verwüstung,
mit einem Lied sollt ihr die Nacht verbringen,
mit dem Morgen werden große Säle kommen
mit den schönen Körpern der irdischen Herrscher
und ankern auf dem Gipfel des Gebirges.
Die göttliche Gestalt wird in der Luft erscheinen
un Hände werden sich auf unsre  Schultern senken
um uns als eure Söhne anzuerkennen.

Und unsere Nacktheit wird sich in Wörter kleiden
wie die Birke im Frühling in Laub.

Aus dem Serbischen von Peter Urban

aus: Einzüge nach Cremona
Frankfurt am Main : Suhrkamp Verlag 2002.