بورتريه للصباح

الصباح هنا لا يتبع الشمس
صباحٌ أكثر حرية من الشمس
يسبقها ويغرّر بها ويؤجّلها
كلما طابَ للمرأة أن تسهرَ الليل في وحشة النافذة
كلما طال ليل انتظاراتها
فالصباح المُبْكر يسرقها
مسعفاً ضعفها
الصباحُ هنا يبتكر شمساً يؤنس بها المرأة الساهرة.

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صباحٌ يتماثلُ كلما حرّكَ الناسُ أعضاءَهم
في الرصيف الذي لا زال رطباً
في انكسار الهواء على شرفة موحشة
في القطارات مكتظّةً بالمرايا البخيلة
بالعصافير مرصودةً للشِراك
غابة غائمة
غير أنّ الصباح الذي يسبق الشمس
سوف يمرّ ليوقظَ رائحة الشاي
والقهوة النائمة.
صباحٌ كثيف يحرّر أحلامنا
ويقايضنا بالتفاصيل
بالأكفّ المدماة ذاهبة للعمل
كلما انتصرَ اليأسُ فينا
يقايضنا بالأمل.
صباحٌ هنا سوف لن يستجيب لمشتهيات الكسل
صباحٌ لنا،
كلما ندمَ الضوءُ في غابةٍ
بدأ المحتملْ.
سوف يمتدّ هذا الصباح
إلى أن تقرر أشجاره الكشف عن شمسه
إلى أن يهرول أطفاله في الحديقة قبل الحصص الموهنة
كأسُ الحليب الحبيب الذي تركَ امرأةَ الليل في عطرها هائمة
وانزاح في خلسة من سرير انتظاراتها
امرأة الليل يا وحدها
والحبيب الذي طار في العربات الأخيرة
في قاع برلين
في الدرجات الكثيرة والنوم
لا يرتبط الصبح بالشمس
هذا صباحٌ يلوّن ما تشتهيه الحياة
ويرسم كل التفاصيل
يوقظ ما انتابها في السرير الذي يغادره طيفها
لاحقاً بالعربات الرشيقة تشهق منسابة
في رواقٍ من الأفعوان
ويوقظها مثل شمسٍ قبيل الأوان
صباحٌ له الشمس تفاحة
له امرأة مثلها
كلما طاش في غامض الليل حلُمٌ لها
شـبّـت النارُ مثل النهارات،
كالشمس في غيمة ضائعة
كأنّ الصباح سينسى
كأنّ الجريدة وهي تؤجّل أحداثه
سوف تنسى
كأن الحبيب الذي سوف ينسى
كأنّ التي شغفت بالتفاصيل تنسى
ترى من يسأل الشمس عن فجرها
وهي تنسى؟

© Qassim Haddad
Production audio: Literaturwerkstatt Berlin 2008

Porträt des Morgens

Der Morgen hier folgt nicht der Sonne.
Ungebunden und frei 
eilt er ihr voraus, verlockt sie, hält sie auf,  
immer,
wenn es jene Frau ergreift,
sie nachts einsam am Fenster wacht
und Stunde um Stunde wartet.
In aller Frühe entführt er die glutrote Kugel,
umgarnt sie in ihrer Hilflosigkeit.
Der Morgen hier erfindet die Sonne,
um die schlaflose Frau zu erheitern.
Der Morgen offenbart sich
in jeder menschlichen Regung,
offenbart sich
auf taunassen Gehwegen,
im Wind, der sich an einsamen Balkonen bricht,
in Schnellzügen mit matten Scheiben,
in Vögeln, die früher oder später in die Falle gehen.
Nebelverhangen ist der Wald.
Dennoch erscheint der Morgen
noch vor der Sonne,
weckt Tee und Kaffee duftend
aus ihrem Schlummer.
 
Ein beflügelnder Morgen,
befreit Träume,
fordert zum Alltag heraus,
treibt wunde Hände zur Arbeit an.
Und siegt einmal die Verzweiflung,
so schenkt er uns neue Hoffnung.
Der Morgen hier erliegt nie trägem Müßiggang.
Er gehört uns.
Und verliert das Licht sich einmal im Wald,
so ist es der Beginn für das Mögliche.
Der Morgen wird sich hinziehen,
bis alle Bäume die Sonne enthüllen,
bis alle Kinder sich vor einem tristen Schultag im Hof einfinden.
Der tröstende Milchtrank
verflüchtigte sich unbemerkt,
ließ jene nächtliche Frau in ihrem öden Bett,
im eigenen Duft allein zurück,
schmerzgequält vor Sehnsucht
und einsam.
Ihr Liebster ist entschwunden,
im letzten Wagon,
in Berlins Untergrund,
die vielen Stufen hinab,
in den Schlaf.
 
Der Morgen ist unabhängig von der Sonne,
malt bunt an, was das Leben begehrt,
zeichnet jedes Detail,
erweckt zu Leben, was jene Frau nachts befällt.
Das Traumbild entschwebt dem Bett,  
folgt wendig den Zügen,
die sich ächzend durch endlose Tunnel schlängeln.
Der Morgen erweckt jene Frau zu Leben
wie eine Sonne vor der Zeit.
Der Morgen hat in der Sonne einen Apfel,
seine Frau.
Kaum zerbirst in ihr nachts ein Traum,
entflammt ein Feuer
wie der lichte Tag,
wie die Sonne in ziellos umherirrenden Wolken.
Vergesslich ist
der Morgen,
die Zeitung, wenn sie die Ereignisse aufschiebt,
der Liebste,
jene in ihrer Leidenschaft fürs Detail.
Was weiß die Sonne wohl noch von ihrer allmorgendlichen Geburt,
sollte auch sie vergessen?

Aus dem Arabischen von Leila Chammaa