Mauro Ponzi 
Translator

on Lyrikline: 6 poems translated

from: allemand to: italien

Original

Translation

ringbahn berlin

allemand | Michael Speier

alles verschwindet glanzvoll
das fünfeck der jahreszeiten, grüner wein
dein mund, alles erscheint
wieder und wir in dieser winterlust
fahren, fahrn langsam (schnell
ist die geschwindigkeit der furcht,
verwüstung läuft auf vollen touren)
rätselhafte allegorien blitzen
wir finden uns langsam ein an der
glückbringenden strecke
der domaine de la folie wo es sich
hinbewegt, wo es gewesen ist
und erneuert stimmt:

wir fuhren in diesem zug
es hatte aufgehört zu schneien und der satz
es hatte aufgehört zu schneien hörte auf
es schneite, wir sahn hinaus, das fenster flog
es war nur kurz, zug um zug
liebten wir dieses vorbei.
alles erlaubte verrauscht, fenster
im volksmärchenschnee, wacklige kreuze,
dicht die lampengardinen im wehen
morgen, dahinter ein licht. welcher art
ist die welt, die du vom fenster aus siehst?
fensteraug‘, und die elemente des zeigefelds:
das gute ist einförmig, das schlechte viel
förmig aristoteles, fahrtausweise
prüfend, scheiben geprüft schon
von kids mit glaschneidern, wir sehn uns
vom fenster im fenster vorübergleiten
erblicken was wir blicken, optische
täuschung: zukunft erscheint wie höhe
geschichte wie fahren

im taubenrauch, in der geschälten frühe
immer die ringbahn, der epische faden
alles erscheint in (schon wieder)
gebrochnen lektüren, man begegnet sich
aber selbst, stablarven stehn
an der strecke fahrend stehn wir
in diesem verwunschenheitszustand
das fenster fliegt in die überstunde
dicht bei dicht stehn wir in diesem gedicht

© Aphaia Verlag
from: welt/raum/reisen
Berlin: Aphaia Verlag, 2007
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

circolare – berlino

italien

tutto sparisce tra bagliori
il pentagono delle stagioni, vino verde
la tua bocca, tutto compare
di nuovo e noi in questa gioia invernale
viaggiamo, viaggiamo piano (forte
è la velocità del terrore,
la distruzione marcia a pieni giri)
brillano enigmatiche allegorie
lentamente ci ritroviamo
nel tratto fortunato
del domaine de la folie verso cui
tutto si muove, dove tutte è stato
e di nuovo è vero:

noi viaggiamo in questo treno
aveva smesso di nevicare e la frase
aveva smesso di nevicare aveva smesso
nevicava, guardavamo fuori, il finestrino volò via
solo fu breve, a tamburo battente
amammo questo passaggio.
dissipato quanto concesso
finestre tra neve di fiaba,croci tremolanti
vicino ai paralumi nel mattino
agitato, dietro una luce. che sorta
di mondo è quello che vedi dalla finestra?
occhio della finestra, e gli elementi del campo visivo
il buono è uniformo il cattivo è multi-
forme aristotele, controllando
i biglietti, finestrini già controllati
da ragazzi con tagliavetri, vediamo noi stessi
scorrere di passaggio da finestra in finestra
vediamo ciò che guardiamo, illusione
ottica: il futuro appare come alta
storia come viaggiare

volo di piccioni, nel mattino sgusciato
sempre sulla circolare, il filo epico
tutto appare in letture
(di nuovo) interrotte, si incontra
se stessi, larve stanno in piedi
viaggiando sul tratto noi stiamo
in questo stato di maledizione
il finestrino vola nell’ora di straordinario
stretti stretti stiamo in questa poesia.

Traduzione: Mauro Ponzi

joggen im vondelpark

allemand | Michael Speier

feinmalerei: januarmorgen mit sprühregen
aquarien die schuhe, licht-brüche, radlerinnen
blühen (sehn so vermeer-mädchen aus?), ein gelb
dem 17. jahrhundert geschuldet, spezieller grünton der die
hautpartien bestimmt, und das aus lapislazuli gewonnene
teure ultramarin, sein luxurierender gebrauch, da war noch
der einigermassen unbeholfne schal, ihr auftritt
auf meiner persönlichen altmeister-auktion blieb
unzugeschlagen, durchsichtig die völlig entlaubten bäume

© Aphaia Verlag
from: welt/raum/reisen
Berlin: Aphaia Verlag, 2007
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

jogging in vondelpark

italien

miniatura: mattina di gennaio con pioggerellina
acquari le scarpe, frantumi di luce, cicliste
fioriscono (hanno quest’aspetto anche le ragazze di Vermeer?), un giallo
dovuto al XVII secolo, il grado speciale di verde che
determina le parti della pelle e il caro ultramarino
ricavato da lapislazzuli, il suo uso lussureggiante, c’era ancora
lo scialle in un certo senso goffo, la sua comparsa
alla mia personale asta di pittura antica rimase
imbattuta, visibili gli alberi completamente spogli

Traduzione: Mauro Ponzi

der moment wo meer und haut sich trafen

allemand | Michael Speier

fanden uns auf dem rücken des wals
später schlägt unruhig der schwanz
der dogge an den küchentisch

die katze ist auch schon da
die tödliche blume
schwankt im fenster
niemand trocknet den schweiss
des vertobten nachmittags

rauch der sterne
krümelt das gesicht
wo du mich berührst
war noch keiner
nicht mal ich

© Aphaia Verlag
from: welt/raum/reisen
Berlin: Aphaia Verlag, 2007
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

l'istante in cui mare e pelle s'incontrarono

italien

ci ritrovammo sul dorso dela balena
poi l'inquieta coda dell'alano
sbatte contro il tavolo della cucina

anche il gatto è già lì
il fiore mortale
oscilla alla finestra
nessuno asciuga il sudore
dei pomeriggio passato a dimenarci

fumo di stelle

sbriciola il viso
dove tu mi tocchi
non c'è stato mai nessuno
nemmeno io

Traduzione: Mauro Ponzi

wolken

allemand | Michael Speier

sicher dass das das jahrhundert der wolken ist?
ihre oberflächen so rätselhaft
wie ihr taktieren gegen die fliehkräfte
lockerer wechsel von zeit und möglichkeit
du siehst sie aus den elendsquartieren
der economy class in vorbeigleitenden zügen  
oder von der president‘s lounge wo man duscht
und drinks nichts kosten, denkst wolken
 - entstanden, schon verschollen -
in denen du deine depression badest
wenn die himmel schließen, wolken
birnenförmig oder wie mauern
in szene gesetzt, fraktal oder gutgelaunt
nicht fixiert aufs fixieren flüchtige
balance zwischen zerstäubung
und zentrierung (wie das ich) wie dateien
die man nicht wiederherstellen kann
wie die zeit zwischen copy & past

© Aphaia Verlag
from: haupt/ stadt/ studio
Aphaia Verlag, 2012
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

nuvole

italien

siamo certi che questo è il secolo delle nuvole?
le loro superfici così enigmatiche
come le loro tattiche contro le forze centrifughe
leggero cambiamento di tempo e possibilità
lo vedi dai miseri alloggi
della economy class nei treni che passano
o dalla president‘s lounge in cui ci si dà del tu
e i drinks non costano nulla, pensi nuvole
– appena formate, già dissolte –
in cui immergi la tua depressione
quando chiudono i cieli, nuvole
a forma di pera o come mura
messe in scena, spezzate o di buon umore
non fissate al fissare fuggevole
equilibrio tra nebulizzazione
e centrismo (come l’io) come dati
che non si devono recuperare
come il tempo tra copy & past

Traduzione: Mauro Ponzi

die einschiffung nach kythera (1)

allemand | Michael Speier

nur einen gönner
für diesen gewaltigen sommer -
an dessen ende wir stehn
um auf die see zu blicken
die lichte unruhe kräuselt
uns aber kränkt kein bewölktsein
(im sinne von „verrauscht“)
wir leben in ausgeleuchteten räumen
aus landschaft, die macchia polstert die hänge
rasen mit frischem fassonschnitt
die halme gezupft mit der zuckerzange
hier nun die frage was willst du betonen
wenn die terrassen unterm sternbild
des kleeblatts dahinziehn
und unser leben sei wie wir es uns denken
einer sagt human flourishing
ein andrer oxytocin manche
liegen auf sofas hören musik
singen verstreute bücher papiere
jemand trinkt wein
bald aber müssen wir reisen
versorgt mit italienischen brocken die man uns
(den hyperboräischen hunden) hinwirft
während auf dem tisch der sprache
die silbernen löffel ruhn

© Aphaia Verlag
from: haupt/ stadt/ studio
Berlin: Aphaia Verlag, 2012
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

L’imbarco per Citera (1)

italien

solo un protettore
per questa magnifica estate
di cui ci troviamo alla fine
per guardare sul mare
inquietudine increspa le luci
ma non ci affligge nessun annuvolamento
(nel senso di “spento”)
viviamo in camere illuminate
dal paesaggio, la macchia riempie i pendii
tappeti con sfumature di verde
i fili d’erba tirati su con le pinzette per lo zucchero
qui solo la domanda cosa vuoi sottolineare
quando le terrazze sotto l’immagine
di stella del trifoglio attraggono
e la nostra vita sia come ce la immaginiamo
uno dice human flourishing
un altro oxytocin alcuni
sono sdraiati sui sofà ascoltano musica
cantano libri sparsi carte
qualcuno beve vino
ma presto dobbiamo partire
riforniti di bocconi italiani che uno ci
getta (a noi cani iperborei)
mentre al tavolo della lingua
i cucchiai d’argento riposano

Traduzione: Mauro Ponzi

schlacht um berlin (1)

allemand | Michael Speier

warum eigentlich man schläft wüssten wir gern
warum eigentlich werden daten immer öfter in wolken abgelegt
und im wattigen vakuum eines warteraums am flughafen wir
warum eigentlich berlin gerade wieder kippt
am horizont sein berüchtigtes grau: prognosen
darin abend und morgen verschwimmen
warum aber kurz vor milch dies saugende licht
zwischen berghain und parisbar (das wüssten wir gern)
die eleganz des luftwiderstands wenn man hinaustritt
ins off-ne zwischen hellsinn und herzschaden
nach den mühsam verpassten gelegenheiten
bei gläsern und unsagbar törichten augenbädern

natürlich - kann man entgegnen - das liegt an den
ereignissen die verteilen sich nicht gleichmäßig
in raum zeit und musik oder es liegt an den
unbemannten dokumenten mit denen
sie einem die seele rausdrehn
an minier-motten in den kastanienalleen
oder der ewigen traufhöhe  des stimmann

alles ausreden – ist eigentlich es  verboten
vergangenheit zu essen oder an piercings
zu rütteln oder den erdenkbarkeiten
wenn doch die klimakapseln dahinsurrn
im kleinen ball der neben dem eigenen kopf schwebt
und man nicht weiß warum noch richtung mitte
wo einen weiß und leicht das frühlicht duzt

warum also zerbrechen um aufzudecken
(frangio ut pare facias)  dann lieber heim
ins bionaden-biedermeier der bötzow
oder großspurig  die frankfurter durchfegt
und wenn die eingeschlossenen fragen
wo bleibt wenck? sag ihnen im tresor
und anderen bunkern wir liegen hier
erschossen herum in diesem augenwinkel
haben das wachsein  schon
vor sieben milliarden jahren eingestellt

© Aphaia Verlag
from: haupt/ stadt/ studio
Aphaia Verlag,
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

la battaglia di Berlino (1)

italien

perché in realtà si dorme sapevamo bene
perché in realtà i dati vengono sempre più spesso depositati su nuvole
e nel vacuum ovattato di una sala d’aspetto dell’aeroporto noi
perché in realtà Berlino proprio adesso di nuovo si rovescia
all’orizzonte del suo problematico grigio: prognosi
là dentro sera e mattina si dissolvono
ma perché poco prima del latte questa luce succhiante
tra Berghain e Parisbar (questo lo sapevamo bene)
l’eleganza della resistenza dell’aria quando si esce
all’aperto tra mente lucida e cuore infranto
dopo le occasioni penosamente perse
tra bicchieri e indicibili folli bagni di sguardi

naturalmente – si può resistere – dipende dagli
eventi che non si distribuiscono in maniera uniforme
nello spazio tempo e musica oppure dipende dai
documenti non equipaggiati con cui
essi estraggono a uno l’anima torcendola
come gracillaridi nei viali di castagni
oppure sulle eterne grondaie di Stimmann

dire tutto fino alla fine – è in realtà proibito
mangiare passato o scuotere piercings
oppure l’immaginabile se le capsule
del clima ronzano dentro in una piccola palla
che si libra dentro la propria testa
e non si sa perché in direzione centro
dove la luce del mattino bianca e leggera dà del tu a uno

perché quindi infrangere per scoprire
(frangio ut pare facias) allora meglio a casa
nel Biedermeier bilogico di Bötzow
o tronfiamente spazza la Frankfurter Allee
e se i rinchiusi chiedono
dov’è Wenck? dì loro nel deposito di sicurezza
e altri stipano noi stiamo qui
perplessi in questa coda dell’occhio
abbiamo la veglia già
regolata sei miliardi di anni fa.

Traduzione: Mauro Ponzi