Stevan Tontić  (Стеван Тонтић)
Translator

on Lyrikline: 15 poems translated

from: allemand, serbe to: serbe, bosniaque, allemand

Original

Translation

Dreizehntes Lied

allemand | Volker Sielaff

Du sollst von Zeit zu Zeit alles verbrennen
Was dir nicht zugehört und dir nur äußerlich ist
Das Falsche nicht mit dir tragen nicht leben mit List
Hei wie es knistert das Feuer unter den Kiefernantennen!

Nichts soll deine Verwandlung stören Was bleibet
Stiften nicht einmal die Dichter Das Luftholen der Fische
Über dem Wasser das Quaken der Frösche im Tümpel
Und der Glanz auf dem einfach gedeckten Tische

Komm über den See mit nasser Haut
Bis am Ende der Nacht uns der Morgen blaut

© Volker Sielaff
from: Glossar des Prinzen
luxbooks, 2015
Audio production: Haus für Poesie / 2017

ТРИНАЕСТА ПЈЕСМА

serbe

Треба све да спалиш од времена до времена

Што ти не припада и што ти је само споља дано.

Да не носиш са собом лажно не живиш префригано.

Хеј што ватра пуцкета испод борових антена!


Нек ништа не омета твоје преображење.

Што остаје не заснивају чак ни пјесници. Дисање

Риба изнад воде крекетање жаба у бари

И сјај на столу једноставних ствари.


Преко језера смочена до коже дођи

Док јутро нам се заплави крајем ноћи.

Preveo © Stevan Tontić: Verica Tričković (Hg.): sám mrmor sam – Deutsche Lyrik 1999–2019, OKF Cetinje/Montenegro 2021

[Hängende Gärten]

allemand | André Schinkel

HÄNGENDE GÄRTEN, sagst du, jenes Ranken
Über die Ränder der Vorstellung hin –
Wummernde Sounds aus welkem Blattwerk,
Aus dem – die Stille entspringt und trifft,
Wo es wehtut: in den hörenden Blicken des
Zweifels an dir. Semiramis, in Iommi’sche
Gitarren geklemmt, auf dem Weg in die Lang-
Samkeit des sich wegdrehenden Erdsterns,
Der ein, sagst du und beugst dich über die
Irdene Brüstung zu mir, nur wandelnder, nicht
Leuchtender, brennender ist. Ja, wandeln
Vor Wällen abwesenden Sounds – von dem du
Lange schon weißt … als wären sie dir
Eingeboren auf dem chaotischen, schlingern-
Den, in Hufeisenellipsen tanzenden Weg,
Der dich in den Absturz führt, auf die Ebene,
Wo ich längst bin – in Wurzeln verpackt,
Hängend, von aufdrängenden Trieben zerfetzt
Und entzerrt in die vollkommene Zerrung,
Hinter der die Bässe des Herzschlags erklingen –
So, wie es mich aus der Tiefe wie Rauch treibt
Durch die bröckelnden Amphitheater: sei es in
Pompeji, Babylon, Xanten, Orange … wo du
Hinter den Schlieren des Nordlichts gen Süden
In die Tiefe stürzend verschwindest und
Mich rufst, während ich mit den Stöcken der
Wurzeln in die Höhe schieße – mit Wind
Und Aalen behängt und der ewigen Ahnung:
Dies ist der Gral, der an uns vorbeistürzt,
Sie nennen ihn Heimstatt, nennen ihn Erde.
Nicht kehren wir wieder. Aber in den
Läufen der Gitarren leben wir noch, in eine
Unendliche Ferne gedimmt, dunkel und
Schrill, oder in den Rattennestern eines Manns,
Der uns ansieht, während wir schreien, wir
Falln. Ein Hauch geht welk durch die Blätter.
Vor uns das unendliche Kreisen der Stille.

© André Schinkel
from: unveröffentlichtem Manuskript
Audio production: Haus für Poesie, 2019

[VISEĆI VRTOVI]

serbe

VISEĆI VRTOVI, kažeš, ono veranje
Preko rubova predstave muklo tutnjećih
Zvukova iz žutog lišća, iz kojeg –
Tišina izvire i pogađa tamo
Gdje boli: u čujnim pogledima
Sumnje u tebe. Semiramido, priklještena
U Ajomijeve gitare, na putu u sporost
Gljive zvjezdače što nastranu se okreće,
Koja je, kažeš, i svijaš se k meni preko
Zemnog grudobrana, samo hodajuća, ne
Svijetleća, goreća. Da, hodati ispred
Vrenja odsutnih zvukova – o kojem već
Odavno znaš… kao da su ti urođeni
Bili na haotičnom, zaljuljanom, na
Elipsama potkovice igrajućem putu,
Koji te vodi da se survaš, na ravan na
Kojoj sam odavno – upakovan u korijenje,
Viseći, rastrzan nametljivim nagonima,
I rastegnut u savršenu razvučenost,
Iza koje odzvanjaju basovi srčanog
Kucanja – tako kao što me iz dubine
Goni poput dima kroz trošni amfiteatar:
Bilo da je u Pompejima, Vavilonu, Ksantenu,
Oranu … gdje iza pruga sjeverne svjetlosti
Put juga nestaješ rušeći se i zoveš me,
Dok ja sa stablom i korijenom izbijam
U visinu – zakriven vjetrom i jeguljama
I vječitom slutnjom : ovo je Gral što se
Kraj nas ruši, oni ga nazivaju okućnicom,
Nazivaju zemljom. Ne vraćamo se ponovo.
Ali još živimo u tokovima gitara, u
Beskrajnoj daljini podešeni na tamno i
Piskavo, ili u pacovskim gnijezdima nekog
Čovjeka koji nas gleda, dok vičemo, padamo.
Jedan izdisaj prolazi malaksao kroz lišće.
Pred nama beskrajno kruženje tišine. 

Prevod: Stevan Tontić
Raj i demon. Treći Trg, Beograd 2019

Du bist eine Lilie

allemand | André Schinkel

Du bist eine Lilie
Aus Lodern und Schnee –
Ein Licht, ein graziles,
Aus Düften gedreht.
Ich lieb den Gedanken,
Daß du mich so liebst,
Als gäbs keine Schranken
Im Sehnsuchts-Betrieb.
 
Timalien, Tangaren
Umschwirren dich bunt –
Ihre Syrinx-Fanfaren
Bereisen das Rund:
Aus Rauch und Bromelie
Und Feuer bei Nacht –
Aus Glanz und Corbelie,
Blatt und Küssen gemacht.
 
Gefiederte Träume –
Bis tief in den Tag
Durchfluten die Räume,
In die ich dich trag.
Als gäbs keine Schranken
Im Sehnsuchts-Betrieb:
Lieb ich den Gedanken,
Daß du mich so liebst.
 
Ich tauche den Schnabel
Ganz tief in dich ein;
Ich führe die Wabe
Im Flügelkleid heim:
Eine Glücks-Amazilie
Im Feder-Karree –
Du bist eine Lilie
Aus Lodern und Schnee.

© Mitteldeutscher Verlag
from: Bodenkunde
Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017
Audio production: Haus für Poesie, 2019

Ti si jedan ljiljan

serbe

Ti si jedan ljiljan
Od snijega i žara –
Sjaj svjetla gracilan,
Mirisima stvaran.
Ja volim misao
Da tako voliš mene,
Kao da je zid pao
Sred čežnje uposlene.

Timalije, tangare
Oko tebe šareno ruje,
Njihove Siringa-fanfare,
Kružno se putuje:
Od dima i bromelije
I vatre u noćnoj tmini,
Od sjaja i korbelije,
List i ljubljenje načinjeni.

Pernati snovi dotiču
Duboko u dan, tim
Prostorima protiču
U koje te nosim.
Kao da je zid pao
Sred čežnje uposlene:
Volim ja misao
Da tako voliš mene.

Uronim kljun potpuno
U dubine tvoje;
Kući vodim saće medno
U krilu odjeće svoje:
Kolibri sreće jedan
U kolicma od perja –
Ti si jedan ljiljan
Od snijega i žara.

Prevod: Stevan Tontić
Raj i demon. Treći Trg, Beograd 2019

Die Saale bei Wettin

allemand | André Schinkel

Hell und weit, mit Gesang und: trockenem Ge-
Räusch über den Knospen liegt, nach langem
Winter, die Ebene vor uns; simmernd, unter
Den Porphyrbögen aus Licht. Hier, wo der Fluß
An den Felsfüßen gräbt, bricht das Idyll in den
Blick, verdoppelt sich –: ein zweiter Spiegel
Des Wassers, sagt man … die ruhende Eruption
Unter dem Glast – hier, wo die Stille gefüllt ist
Mit Zilpzalp-Geschwätz, dem steigenden Lied
Einer frühen Lerche, die am äußersten Rand der
Firmamenthalle fliegt. Darunter, an den Rippen
Des Horizonts der Balzruf einer entrückten, nun,
Das Kratzen der Stifte und Stichel beherzenden,
Die Blesse spreizenden Ralle. Der Fluß indes
Gräbt am Bogen der Fläche, in der sich das Licht
Verbreitert mit sich selbst, hinter dem grafischen
Geknorr der Sträucher und Bäume hockend –
An dem die Schleiche des Döblitzer Wegs sich
Schlängelt, blitzend im Glühen des Sterns, auf
Das wir gewartet haben. Das uralte Dreiaug’
Der Kapelle sieht unserem schweigenden Tag-
Werk, auf der flirrenden Kante, beherzt zu,
Wo uns gellend ein Milan bewacht. In Stichlot
Des Blicks: diese unglaubliche, mammutene
Landschaft, hier, am Fließ, das sie Saale nennen,
Was ›Schicksal‹ heißt. Still sitzen wir, stumm.

© André Schinkel
from: unveröffentlichtem Manuskript
Audio production: Haus für Poesie, 2019

Zale kod Vetina

serbe

Svijetla i daleka, s pjesmom i: suvim šuš-
Tanjem leži iznad pupoljaka, nakon duge
Zime, ravnica pred nama; previrući pod
Porfirskim lukovima svjetlosti. Ovdje, gdje
Rijeka podnožje stijena potkopava, idila naruši
Pogled, udvostruči se – jedno drugo ogledalo
Vode, kaže se… mirna erupcija ispod sjaja – ovdje,
Gdje je tišina ispunjena čavrljanjem grmuše,
Uspinjućom pjesmom rane ševe, koja leti
Krajnjim rubom nebeskog svoda. Ispod toga, na
Rebrima horizonta poziv na parenje jedne zanesene,
Sad češanjem klinčića i bodlji osokoljene zvijezde
Raskrečene barske koke. Rijeka međutim kopa na
Krivini površine u kojoj se svjetlost proširuje
Sama sobom, čučeći iza grafičkog čvorišta grmlja
I drveća – kojim sljepić puta za Deblic vijuga,
Sijevajuć u žaru zvijezde na koji smo čekali.
Prastaro Trooko kapele gleda ohrabrujuće na
Treperavu ivicu našeg dnevnog posla, gdje
Piskutava lunja nad nama stražari. U šiljastom
Visku pogleda: ovaj nevjerovatni, mamutski
Krajolik, ovdje, na rječici koju nazivaju Zale,
Što „sudbina” znači. Mirno sjedimo, nijemo.

Prevod: Stevan Tontić
Raj i demon. Treći Trg, Beograd 2019

Sonar

allemand | André Schinkel

Ich suche dich, ich hab dir längst verziehen,
Ich witter dich, ich hab dich fast;
Du brauchst nun nicht mehr vor mir fliehen –
Ich spüre dich: dein Herzblut rast.

Ich orte dich, ich kann dich immer finden,
Ich sehe, fühle, hör dich gut;
Du kannst vor mir nicht mehr verschwinden:
Ich bin dir auf der Spur, sei auf der Hut.

Ich sehe dich auf jeder Lichtung,
Du tarnst dich falb in jedem Rindenloch;
Ich folge dir in jede Richtung:
Du siehst dich vor, ich seh dich doch.

Ich fasse dich, ich schau dir in die Karten,
Du weißt es, du entkommst mir nicht;
Du wirst mich bald nicht mehr verraten –
Ich spüre, rieche, atme dich.

© Mitteldeutscher Verlag
from: Bodenkunde
Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017
Audio production: Haus für Poesie, 2019

Sonar

serbe

Tražim te, odavno ti oprostih sve,
Njušim te, gotovo si već moja;
Ne treba sad više da bježiš od mene –
Ja te opažam: bjesni krv tvoja.

Lociram te, uvijek te mogu naći,
Vidim te, čujem, osjećam već jezu;
Ne možeš ti više meni izmaći:
Na tragu sam ti, budi na oprezu.

Na svakom te proplanku vidim,
Maskiraš se po rupama, u paprati;
U svakom te pravcu slijedim:
Čuvaš se, no moj te pogled prati.

Hvatam te, ja ti u karte gledam,
Ti znaš da nećeš mi umaći više;
Da uskoro me izdaš, to ne dam –
Ja te opažam, mirišem, dišem.

Prevod: Stevan Tontić
Raj i demon. Treći Trg, Beograd 2019

[Unsere Liebe]

allemand | André Schinkel

UNSERE LIEBE ist wie das Wehen verlassener Spinnennetze im Hinterhofviereck: Du fürchtest, noch immer, ihre Bewohner. Wir gehen, seit Jahren, unablässig in uns herum, besorgt vor den Blicken des Andern, verzweifelt in unsere entgegengesetzten Geschlechter verhakt. Ich bin nicht schuldlos. Ich habe nur die Engelsfänge genommen, ihre rosigen, vulvischen Enden, dich nicht fortan zu verletzen. Gegen die Fenster fällt Regen, wie immer, wenn du stimmlos bist, wortlos, entleert von deinen notwendigen Lügen. Auch ich bin ein Lügner. Aber ich trinke die Lügen wüst in mich hinein, so du mich anschreist und überschüttest, mit Vorwürfen tot-schweigst. Wir gehen fort, unsere Blicke, durch unterirdische Räume, Aorten. Und gehn doch nirgendwohin. Du liegst, abgewandt, während ich sitze und dich betrachte im Flackern des Nachtlichts; Stille herrscht sonst, Schwärze, wenn du dich in den Schlaf fortgeweint hast und mich zurückläßt mit dem Geschmack unserer Schuld auf der Haut.

© Mitteldeutscher Verlag
from: Bodenkunde
Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017
Audio production: Haus für Poesie, 2019

[NAŠA LJUBAV]

serbe

NAŠA LJUBAV je kao njihanje napuštenih paukovih mreža u četverouglu zadnjeg dvorišta: ti se, još uvijek, plašiš njihovih stanovnika. Mi godinama neprestano oklijevamo u sebi, zabrinuti pred pogledima drugih, očajno zakopčani u našim suprotstavljenim polovima. Ja nisam nedužan. Uzeo sam samo anđeoske kandže, njihove ružičaste, vulva-krajeve, da te nadalje ne bih povređivao. Spram prozorâ pada kiša, kao uvijek kad si bezglasna, bez riječi, ispražnjena od svojih nužnih laži. I ja sam lažov. Ali ja sručujem laži razuzdano u se, dok ti vičeš na mene i obasipaš me, zagušuješ prigovorima. Idemo dalje, naši pogledi kroz podzemne prostore, aorte. A ipak nikud ne idemo. Ti ležiš, odvraćena, dok ja sjedim i posmatram te u plamsanju noćne svjetlosti; inače tišina vlada, crnina, kad si uplakana zaronila u san i ostavila me s ukusom naše krivice na koži.

Prevod: Stevan Tontić
Raj i demon. Treći Trg, Beograd 2019

Der Pollenflug

allemand | André Schinkel

Im Frühjahr ziehen die Wolken,
Rot-gelb vor blühender Lust,
Durch die Schatten, die grünen
Hyperbeln des Vorgebirges;

Die Amseln rufen vergeblich
Und plustern die Brüste
Gegen die Elstern, die strebsam
Die Nester leerräumen; und

Der Pirol federt scheu den schwarz-
Gelben Stempel der Flucht
In die ausgelieferte Landschaft,
Wo Pollenflug herrscht; –

Welch eine Gegend, denkst du,
Reist bedauernsvoll ab: im
Rücken die Herden der Hügel,
Die der Tränke zugehn.

© André Schinkel
from: unveröffentlichtem Manuskript
Audio production: Haus für Poesie, 2019

Polenov let

serbe

U proljeće se vuku oblaci,
Crveno-žuti od cvjetne žudnje,
Kroz sjenke, zelene
Hiperbole predgorja;

Kosovi uzalud zovu
I šepure se grudima
Spram svraka što revnosno
Gnijezda prazne; i

Zlatna vuga puni perjem
Crno-žuti žig bjekstva
U izručenu oblast,
Gdje polenov let vlada; –

Kakav predio, pomisliš,
Pun žala odlazeći: za
Leđima stada brežuljaka
Koja ka pojilu idu.

Prevod: Stevan Tontić
Raj i demon. Treći Trg, Beograd 2019

Fürstengruft

allemand | André Schinkel

Du steigst hinab, das Fahl der Särge
Gibt sich geziert den Blicken hin;

Die Mauern fliehn, mit kühler Stärke
Geformt für einen Baldachin.

Du siehst dich um, die Fürsten ruhen,
Und der Beschließer ruft dir nach:

„Hier schläft in Manns- und Kindertruhen
Des Städtleins Glück und Ungemach!“
    
Du gehst hinein, der Brodem fängt dich;
Das edle Holz des Meisters knackt, –

Du bist erregt, dein Atem senkt sich, 
Und legst die scheue Rose ab.

© André Schinkel
from: unveröffentlichtem Manuskript
Audio production: Haus für Poesie, 2019

Kneževska grobnica

serbe

Silaziš, zemljana boja kovčega
podaje se pogledima nacifrana;

Zidovi bježe, hladna im je snaga
Dala oblik jednog baldahina.

Obazireš se, miruju knezovi,
A ključar za tobom dovikuje:

„U muškim i dječjim škrinjama ovim
Sreća i nedaća gradića spije!

“Ulaziš, hvata te vreo zapah;
Krcka plemenito drvo majstora, –

Uzbuđen si, spušta ti se dah,
I položiš ružu punu zazora.

Prevod: Stevan Tontić
Raj i demon. Treći Trg, Beograd 2019

An den nachtblauen Falter

allemand | André Schinkel

Auf dich, Schmetterling, habe ich den ganzen
Tag schon gewartet, deine meerblauen
Schwingen. Unruhig durchlief ich die Nacht,
Am frühen Morgen begann ich zu trinken,
Weil: ich hielt die Erwartung nicht aus. Und nun
Wieder Nacht, und mein Kopf voller Wein,
Und der Schlaf kommt nicht, bevor du nicht
Kommst. Weithin dein Flug, von der
Baltischen See her, und immer zu mir, auf der
Flucht vor den Krähen, die aus Norwegen
Sind. Dein Blick - süd-skandinavisches Licht
Unter der gleichmäßigen Schwinge,
Wenn du in den heimischen Schlag kehrst,
Nektarperlen im Pelz und Blütenstaubduft: Auf
Dich habe ich den ganzen Sommer gewartet.

© Mitteldeutscher Verlag
from: Löwenpanneau
Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2007
Audio production: Haus für Poesie, 2019

Noćnoplavom leptiru

serbe

Na tebe sam, leptiru, već čitav
Dan čekao, na tvoja ko more plava
Krilašca. Nemiran kroz noć prođoh,
U rano jutro počeh da pijem
Jer: iščekivanje ne izdržah. A sad
Opet noć, i glava moja vina puna,
I san ne dolazi prije no što ti
Ne dođeš. Iz daleka letiš, od
Baltičkog mora, i uvijek k meni,
U bjekstvu od vrana koje su iz Norveške.
Pogled tvoj – južnoskandinavska svjetlost
Pod ravnomjernim zamasima krila,
Kad se u domaću pasminu vraćaš,
S biserjem nektara i mirisom cvjetnog praha:
Na tebe sam čitavo ljeto čekao.

Prevod: Stevan Tontić
Raj i demon. Treći Trg, Beograd 2019

champignons

allemand | Jan Wagner

wir trafen sie im wald auf einer lichtung:
zwei expeditionen durch die dämmerung
die sich stumm betrachteten. zwischen uns nervös
das telegraphensummen des stechmückenschwarms.

meine großmutter war berühmt für ihr rezept
der champignons farcis. sie schloß es in
ihr grab. alles was gut ist, sagte sie,
füllt man mit wenig mehr als mit sich selbst.

später in der küche hielten wir
die pilze ans ohr und drehten an den stielen -
wartend auf das leise knacken im innern,
suchend nach der richtigen kombination.

© 2016 Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
from: Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001- 2015
Berlin: Hanser Berlin, 2016
Audio production: 2002, literaturWERKstatt berlin / Haus für Poesie

ŠAMPINJONI

bosniaque

sreli smo ih u šumi na jednom proplanku:
dvije ekspedicije kroz sumračje
koje su se nijemo posmatrale. između nas nervozno
telegrafsko zujanje roja komaraca.

moja baka bila je čuvena po svom receptu
za šampinjone farcis. zaključala ga je u
svoj grob. sve što je dobro, rekla je,
puni se malim više nego samim sobom.

kasnije smo u kuhinji držali
gljive na uhu i okretali ih na drškama –
čekajući na tiho pucketanje u srži,
tražeći pravu kombinaciju.

S njemačkog preveo: Stevan Tontić

Traum vom Tod Georg Heyms

allemand | Richard Anders

Von einer Sekunde
von einer Eisscholle
zur andern springend
während von einer Sekunde
zur anderen
eine Eisscholle von der anderen treibt
eine Sekunde von der anderen treibt
ein Himmelskörper vom anderen treibt
weiß er
daß zwischen Eisschollen
und Sekunden
und Himmelskörpern
der Abstand endlich
endlos wird
und er
wie weit er auch springt
über kurz oder lang
einmal zu kurz springt

© Druckhaus Galrev
from: Die Pendeluhren haben Ausgangssperre
Berlin: Druckhaus Galrev, 1998
ISBN: 3-933149-07-X
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin, 2005

San o smrti Georga Hajma

serbe

Iz jedne sekunde
s jedne sante leda
ka drugoj skačući
dok iz jedne se
u drugu sekundu
jedna santa leda odbija od drugih
jedna sekunda odbija od drugih
jedno nebesko tijelo odbija od drugih
on zna
da rastojanje
između santi leda
i sekundi
i nebeskih tijela
konačno
beskonačno biva
a on
ma koliko da skoči
kratko il' daleko                                  
da prekratko će jednom da skoči

Sa nemačkog preveo Stevan Tontić

aus: Reč: časopis za književnost i kulturu, #37, Beograd, septembar 1997

Serenata

serbe | Miloš Crnjanski

Čuj, plače Mesec mlad i žut.
Slušaj me, draga, poslednji put.

Umreću, pa kad se zaželiš mene,
ne viči ime moje u smiraj dana.
Slušaj vetar sa lišća svelog, žutog.
Pevaće ti: da sam ja ljubio jesen,
a ne tvoje strasti, ni članke tvoje gole,
no stisak granja rumenog uvenutog.

A kad te za mnom srce zaboli:
zagrli i ljubi granu što vene.
Ah, niko nema časti ni strasti,
ni plamena dosta da voli mene:

No samo jablanovi viti
i borovi pusti ponositi.
No samo jablanovi viti
i borovi pusti ponositi.

Potkamien, u Galiciji, 1915

© Miloš Crnjanski Fondation

Serenade

allemand

Hör, wie der Mond weint, jung und gelb.
Hör mich, Liebste, noch ein letztes Mal.
 
Ich sterbe, sehnst du dich zurück nach mir,
rufe, wenn der Tag sich neigt, nicht meinen Namen.
Hör den Wind im gelben, welken Laub.
 
Er singt dir: den Herbst hab ich geliebt,
ich liebte weder deine Lust noch deinen Leib,
nur die Umarmung der rot verwelkten Zweige.
 
Und wenn du dich im Herzen nach mir sehnst:
umschlinge und küsse einen toten Ast.
Ach! Ehre fehlt und Leidenschaft,
mich zu lieben, hat kein Feuer genug Kraft.
 
Nur die Pappeln, hochgewachsen schlank,
und die Föhren, stolz und einsam, krank.
Nur die Pappeln, hochgewachsen schlank,
und die Föhren, stolz und einsam, krank.
 
Potkamien, in Galizien, 1915.

Aus dem Serbischen von Viktor Kalinke, nach einer Vorlage von Stevan Tontić
© ERATA 2008

Moja pesma

serbe | Miloš Crnjanski

Duša je moja bogat seljak,
          pijan veseljak, u zavičaju.
Miluje golu ženu što spava, tvrdo, ko pleća gojnih krava,
u žitu, kud noći pune crnih vrana, padaju.

Svet je prošla samohrana,
u krvavom plaštu šeržana,
ko ubica.
Stajaše tužna, zavejana,
na straži, u kapijama,
brkata, blago nasmejana.
Kraj crkve tuđe i nepoznate,
zapaljene,
u duge, jasne, tople noći,
kad krekeću žabe barske,
grlila je razne žene.    
A danju je čuvala dvorove carske
i korakom brojala sate.

Na javi je duša moja bogat seljak,
veseljak.

Samo u snu, ko Mesec bleda
i tako ko on nevesela,
po svetu bludi.

Gondola jedna ćutke je skrije
u bezdane vode Venecije,
sanu, umornu, razočaranu,
na karnevalu.

I kad tu njen gitar zazvoni,
od pesme što plače i voli,
svu vodu, zvona, i maske, tamo,
noć toliko zaboli:  
da ućute i pitaju tijo,
„Kakav je to Slaven bio,
na Rivi dei Skjavoni?"


Ilanča 1918

© Miloš Crnjanski Fondation

Mein Lied

allemand

Meine Seele ist ein reicher Bauer,
ein fröhlicher, ein schlauer,
in der Heimat.
Liebkost sie eine nackte Frau im Schlaf,
hart, wie Schultern, gut genährt, vom Schaf,
stürzen die Nächte, voll schwarzer Krähen,
in die Saat.
 
Sie hat durchwandert die Welt auf sich gestellt,
im blutigen Mantel des Sergeanten, halb Held
halb Mörder.
Traurig aufgepflanzt ist sie und hält
Wache, am Tor, gequält
im Schnurbart ein mildes Lächeln.
 
Neben einer Kirche, fremd und unbekannt,
geriet sie in Brand,
in langen Nächten, klar und warm,
beim Konzert der Frösche im Morast,
hielt sie viele Frauen im Arm.
Tags hat sie bewacht des Kaisers Palast
und gezählt, wie die Zeit ging ins Land.
 
Wach ist meine Seele ein reicher Bauer,
ein schlauer.
 
Nur im Traum, blaß wie der Mond,
ihm gleich unverschont,
irrt sie durch die Welt.
 
Eine Gondel versteckt sie einsilbig
in den grundlosen Wassern von Venedig,
müde, schläfrig, schal,
ist sie beim Karneval.
 
Und dann, wenn beim Gitarrenklang
von Tränen und Liebe ein Gesang
das Wasser, die Glocken, Kostüm und Kleid,
die ganze Nacht erfüllt mit Leid,
daß verstummend alle leise fragen:
„Wessen Slawen war das Klagen
an der Riva degli Schiavoni?“
 
 
Kaserne in Komoran, 1918.

Aus dem Serbischen von Viktor Kalinke, nach einer Vorlage von Stevan Tontić
© ERATA 2008

Mizera

serbe | Miloš Crnjanski

Kao oko mrtvaca jednog
       sjaje oko našeg parka bednog,
                                                     fenjeri.
       Da l noć na tebe svile prospe?
       Jesi li se digla među gospe?
            Gde si sad ti?

Voliš li još noću ulice,
kad bludnice i fenjeri stoje
                                            pokisli?
A rage mokre parove vuku,
u kolima, ko u mrtvačkom sanduku,
                                            što škripi.

Da nisi sad negde nasmejana,
                 bogata i rasejana,
                 gde smeh vri?
       O, nemoj da si topla, cvetna,
            O, ne budi, ne budi sretna,
                         bar ti mi, ti.
O, ne voli, ne voli ništa,
                 ni knjige, ni pozorišta,
                         kao učeni.
                 Kažeš li nekad, iznenada,
            u dobrom društvu, još i sada,
                         na čijoj strani si?

O, da l se sećaš kako smo išli,
sve ulice noću obišli,
                                            po kiši?
Sećaš li se, noćne su nam ’tice
       i lopovi, i bludnice,
                                            bili nevini.

Stid nas beše domova cvetnih,
zarekli smo se ostat nesretni,
                         bar ja i Ti.
       U srcu čujem grižu miša,
       a pada hladna, sitna kiša.
            Gde si sad Ti?

Beč. U revoluciji. 1818. Za studentesu, Idu Lotringer

© Miloš Crnjanski Fondation

Elend

allemand

Wie auf einen Toten
scheint auf unseren Garten des Elends
die Laterne.
Ob die Nacht schüttet Seide über dich aus?
Hast du dich zu den Damen erhoben?
Wo bist du jetzt, in welcher Ferne?
 
Liebst du die Straße noch, nachts,
wenn die Hure, durchnäßt, unter der Laterne
ausharrt?
Und wenn die Gäule nasse Paare schleppen
in den Kutschen wie in einem Sarg,
der knarrt.
 
Bist du jetzt lächelnd irgendwo,
reich und zerstreut,
sprudelnd lachst du immerzu?
O, sei zu mir nicht warm und blumig.
O, sei nichts, sei unglücklich,
wenigstens für mich sei du, du.
 
O, liebe nicht, liebe nichts,
weder Bücher noch Theater,
all das Gescheite.
Sag, stehst du, bisweilen, plötzlich
in guter Gesellschaft, auch jetzt noch
auf unsrer Seite?
 
O, erinnerst du dich noch, wir liefen
im Regen nachts durch all die Straßen, triefend
und geduldig?
 
Erinnerst du dich, für uns warn die Amouren,
die Räuber und die Huren,
nachts alle unschuldig.
 
Wir schämten uns für das blühende Treiben,
wir schworen, unglücklich zu bleiben,
wenigstens ich und du.
Im Herzen: eine Maus, sie nagt verwegen,
und es fällt ein kühler, feiner Regen.
Wo, jetzt, bist du?
 
 
Wien, während der Revolution, 1918.
Für die Studentin Ida Lotringer

Aus dem Serbischen von Viktor Kalinke, nach einer Vorlage von Stevan Tontić
© ERATA 2008

Dreißig Jahre danach

allemand | Richard Anders

Pans Stunde in Berlin, die Bewohner
vor der Mittsagshitze in die Wälder,
an die Seen geflohn, endlich wieder Stille
in der abgedunkelten Wohnung.

Durch einen Spalt im Vorhang flimmert
Durch die Jahre, die lauten, nach der Kindheit
Ein anderer Sommer, der tiefer
Die Baumschatten schwärzt.

Und drüben an der Wand, wo kein Geräusch
Durch das Bildglas kommt, steht ein alter Himmel
Über dem Feldweg, der Wiese,
die nie aufhört zu grünen, als wäre

auf die Vergangenheit in jenem Januar
kein Schnee gefallen, kein Schnee auf
alle früheren Sommer, und die Stille
nicht gebrochen von Geschützdonner.

Traum hat keine Zeit. Jeder Baum im Stadtpark
Ist aus dem Paradies verpflanzt, wo
Jemand spielt, der vielleicht schon tot ist,
ein Kind mit Greisenfalten, dessen Photo vergilbt.

© Richard Anders
from: Über der Stadtautobahn und andere Gedichte
Berlin : Oberbaum Verlag, 1985
Audio production: M.Mechner / literaturWERKstatt berlin 2005

Trideset godina potom

serbe

Panov čas u Berlinu, žitelji su
od podnevne jare u šume, na jezera
pobjegli, konačno opet tišina
u zamračenom stanu.

Kroz prorez u zavjesi svjetluca
djetinjstvom, preko godina zvonkih,
jedno drugo Ijeto, što dublje
sjenke drveća zacrni.

A prijeko na zidu, kamo šum zastakljenu
sliku ne doseže, jedno staro nebo
stoji nad livadom i poljskim putem,
što nikad ne prestaju da se zelene,

kao da na prošlost onog januara
ne pade snijeg, snijeg na sva
ranija ljeta, kao da tišinu
ne prolomi grmljavina topova.

San vremena nema. Svako drvo u parku
iz raja je presađeno, tu gdje neko
se igra, ko možda već je mrtav,
dijete sa staračkom borom, i slikom što vene.

Sa nemačkog preveo Stevan Tontić

aus: Reč: časopis za književnost i kulturu, #37, Beograd, septembar 1997