Tristan Marquardt
[tags, was ich las: zwei seiten eines tals]
[tags, was ich las: zwei seiten eines tals]
tags, was ich las: zwei seiten eines tals, aufgeschlagen, liegen
geblieben. bäche, durch dreißig gezeiten geschmissen. und felsen
als eher felsähnliche phasen. sie hatten vor jahren beschlossen, so
lange zu warten, dass etwas käme, sie bewegte, bis sies vergaßen.
einen wurf entfernt, ich wars, die kompromisslosigkeit birke.
krumme äste, in stimmung getunkt. und rinde, rinde, tapete.
zig zweige zur sonne, der dimmer, der fehlte, wenn jede form
von bewegung wachstum war und man das als liebhaber nicht
wahrhaben wollte. wo war das organ, das noch zu definieren blieb?
wo das blattwerk, der span? fiel kleidung aus, setzte sich mode
an ihre stelle. der ruf der birke, garn der zeit, sich gleich. meine
schüchternheit trug ich in handschuhen zum anderen ökologischen
ufer. dann kamen mücken, erste und letzte tiere, mich am läppchen
zu zupfen, nur kurz, wie gras. mir gefiel das. ich lief aus, aufs feld,
hinein. sah das korn, sah: das korn hat kein thema. ich aber kannte
einen stillen ort im wald, da waren die birken unter sich, mit augen,
gemeinsamen nennern. ihre geweiteten pupillen vorm sturm. standen
nichts mehr im wege. kaum dass sie begannen, in wolken zu denken,
dachten sie ballungsräume als flüchtige form. ich schwand und schlief
ein. mein erster traum endete mit den wetteraussichten für die nächsten.