Mein Name genügt nicht.
Ich muss es ertragen.
„Sag mal, wer ist Dein Vater?“
Man wünscht sich dann einen Namen,
wie ihn Offiziere oder Politiker tragen
oder renommierte Businessleute.
Wünscht einen bekannten Namen,
der schon ein bißchen schwarz ist vor Neid,
einen Namen, bekannt aus endlosen
Konversationen über Tee und Theologie.
Wenn ich dann aber einen unbekannten
Namen sage, zögern sie kurz und versuchen
ihn verzweifelt zu verknüpfen mit einem,
den sie besser kennen,
und wenn das nicht gelingt, fragen sie:
„Ja, und was arbeitet ihre Familie?“
Meine Mutter ist Schneiderin
Und mein einziges Erbe
ist die Schuld der Liebe.
Dann drehen sie sich weg
und warten, dass ich gehe.
Mein Name genügt nicht.
Übersetzung: Christian Filips
Namen
Mein Name reicht nicht,
Also hab ich zu leiden:
„Wessen Sohn bist du?“,
In der Hoffnung, ich ließe
Den Namen eines Beamten fallen,
Eines Politikers oder Geschäftsmanns.
Einen Namen, der ihnen was sagt,
Wenn auch mit Neid angeschwärzt
In kleinen, sinnlosen Schwafeleien
Über Tee und Theologie.
Wenn ich dann also einen Namen ausspreche,
Den sie nicht wiedererkennen,
Zögern sie,
Krampfhaft bemüht, ihn mit einem zu verknüpfen,
Mit dem sie gerne näher bekannt wären.
Und wenn ihnen das nicht glückt:
„Was macht sie denn?“
Die bescheidene Schneiderin,
Von der ich nichts erbe
Als eine Liebesschuld.
Sie wenden sich ab
Und fragen sich, ob ich wohl lange bleibe.
Mein Name reicht nicht.
Übersetzung: Judith Zander