Jazra Khaleed

hört her
Ihr, die ihr meine Einsamkeit mampft
vor laufender Glotze
Ihr, die ihr zu meinem Begräbnis kommt
mit brennender Kerze
hört her
ein Verb feure ich in eure Augen
einen Beat pflanz ich in eure Brust

hab weder nen Groschen im Herzen
noch heimlich Adjektive und Schmeicheleien in der Tasche
ich sä meine Schönheit aus auf Beton
die Hände ins Blut der Dichter getaucht
schreib ich alles auf 9 mm
vor keinem hab ich Respekt
hab Verantwortung für nichts
rotze Wörter mit 120 bpm

ihr Durchschnittsbürger!
die Liebe unterteilt ihr in Zoll
kauft sie mit Kreditkarten
brüstet euch mit Rekorden
ladet euch Erektionen runter vorm Bildschirm
an meinen Körper jedoch kann keiner von euch ran
ich färb meine Lippen schwarz jede Nacht

hört mich an, während ihr in meinen Fehlschlägen blättert
ihr wollt mich schön gerade, mehr Mann als Kind
ihr wollt mich maßgeschneidert, wie ein Jackett
unauffällig und korrekt
an Zeiger von Uhren fesselt ihr meine Hände
und versucht, mich zurechtzustutzen für diese Welt
seid ihr aber imstande, so wie ich,
aus Wörtern Taten werden zu lassen?
mit dem Frühling schwanger zu gehen?
verbrennen, ohne Asche zu werden?

kommt, ich bring euch Manieren bei
Ihnen, verehrter Herr Richter, während Sie sich die Schuld aus dem Bart  wischen
Ihnen, lieber Herr Journalist, während Sie für den Tod die Werbetrommel rühren
Ihnen, gnädige Frau, während Sie, steif wie ein Stock, Kinderköpfe streicheln
und Ihnen, während Sie dieses Gedicht lesen mit angefeuchtetem Finger
euch allen biete ich an
kniet nieder vor meinem Leib
glaubt mir
irgendwann betet ihr mich an, als sei ich Christus

doch was Sie betrifft, mein Herr – ich bedaure
mit Buchprüfern des Wortes verhandle ich nicht
mit Kunstkritikern, die von meiner Hände Arbeit leben
Sie dürfen, wenn sie möchten, mir die Füße waschen
nehmen Sie’s nicht persönlich

was soll ich mit Kugeln, wenn so viele Wörter
    bereit sind, für mich zu sterben?

Listen
You who chew on my solitude
with your televisions on
You who attend my funeral every morning
to light a candle
Listen
I will drive a verb into your eyes
I will plant a beat in your chests

I don’t have a cent in my heart
or smooth talk and epithets hidden in my pocket
I scatter my beauty on concrete streets
I dip my hands in poets’ blood
I write everything in 9 mm caliber
There’s no one for me to respect
A twenty-one-year-old Muslim punk
I bear no responsibility
I spit words at 120 B.P.M.

You man in the street!      
You portion out love in inches
Purchase love with credit cards
Trumpet your prowess
At your screen you download erections
None of you can touch my body
I paint my lips black every night

Listen to me, you who leaf through my defeats!
You want me to be a straight line, a man and not a boy
You want me to be a well-sewn jacket
Polite and politic
You tie my arms to watch hands
You try to jam me into this world
Can you, like me,
turn words into deeds?
Can you carry springtime in your bellies?
Burn without ashes?

Come let me make you human,
you, Your Honor, who wipe guilt from your beard
you, esteemed journalist, who tout death
you, philanthropic lady, who pat children’s heads without bending down
and you who read this poem, licking your finger—
To all of you I offer my body for genuflection
Believe me
one day you will adore me like Christ

But I’m sorry for you sir—
I do not negotiate with chartered accountants of words
with art critics who eat from my hand
You may, if you desire, wash my feet
Don’t take it personally

Why do I need bullets if there are so many words
                    prepared to die for me?

Luiste’
Julle wat aan my loneliness kou
met julle TV’s aan
Julle wat my begrafnis elke oggend bywoen
om 'n kês aan te stiek
luiste’
Ek sal 'n verb in julle oë djaag
Ek sal 'n beat in julle bo’ste plant

Ek hettie 'n sent in my hart ‘ie
of gladde praatjies en captions wat in my sak verstiek issie
Ek spread my beauty op concrete strate
Ek doep my hanne in poets se bloed
Ek skryf alles in 9mm caliber
Daa’ is niemand vi’ my om te respect ‘ie
'n Dêtigjarige buitelander
Ek dra gien verantwoordelikheid ‘ie
Ek spoeg woo’de op 120 B.P.M.

Djy man op straat!
Djy deel liefde in centimete’ uit
Koep liefde met kredietkaar’e
Trumpet jou abilities
Op jou screen download jy erections
Nie ien van julle ka’ aan my liggaam raak ‘ie
Ek vê’f my lippe elke aan’ swa’t

Luiste’ na my, julle wat deu’ my disappointments blaai!
Julle wil hê dat ek 'n straight lyn moet wies, 'n man en nie 'n seun nie
Julle wil hê ek moet 'n goed toegewe’kde baadjie wies
Polite en political
Julle bind my arms soes ‘n horlosie
Julle try my in die wêreld inprop
Kan julle, soes ek,
Woo’de in dade ve’anne’?
Kan julle die lente in julle mae dra?
Brand sonder as?

Ko’ laat ek jou 'n mens maak,
you, your Honour, wat skuld van u baa’d afvie
u, gerespecte joernalis, wat die dood announce
u, filantropiese lady, wat die koppe van die kinners pêt sonner om te buig
en u wat hierdie poem gelies het en u vinge’ lek -
Aan almal van julle sacrifice ek myself
Gloe my
One day sal julle my aanbid soes die Here
Maar ek is sorry vi’ u mister -
ek onnehandel ‘ie met accountants van woo’de nie
met art critics wat uit my hanne iet
u mag my voete was as u wil
Moetie dit personal vattie

Hoeko’ need ek bullets as daa’ soveel woo’de is
Wat prepared is om vir my te stê’f?