Franz Josef Czernin
luft, sonett (II)
luft, sonett (II)
was schatten-, schleierhaft uns durch einander scheucht,
umher sich geisternd dunkel treibt, euch im aufbinden,
schmerzlich die ohren spitzt, mich leis anhaucht, einschleicht,
rauscht ab wie an verhohlen, schwankend, so im schwinden
ist angesponnen; wie mir ort um schwall entweicht,
seid schreck- wie schemenhaft verfinstert, zeug entwunden
im nacken sträubt, einflüstert, stimmlos uns umstreicht
und -schlägt, schwarz trifft, verkehrt durch mich bevor zu munden.
aus welchem dunst es sich zusammenballt, luft dicht,
ja dick wird, wild aufschneidend, durch uns selbst aufkreischt,
aus meinem atem, fingern saugt sich schicht für schicht.
aufschaukelnd uns es dergestalt zu sein erheischt,
mir kluft, gross maul, aug uns reisst auf, dies fremd gesicht
zu zeigen wahr im sinn: was hat sich dadurch eingefleischt?