Yevgeniy Breyger
Königreich des kleinen Fischs
Königreich des kleinen Fischs
Der Tag wird von Scherben zu Abend getragen.
Trockene Erde zwischen den Zähnen erinnert ans Lösen
des Kalksteins von Klippen, erfasst von vergangenen Zeichen
der Hand eines Toten. Sie gräbt in Archiven nach Namen.
Wie Tropfen von Säure, unnütz auf Stein, wird schwebend
der Abend zu Nacht getragen. Die Toten sind nachts
nicht sie selbst. Also schläft sie. Also denkt sie im Schlaf
an die Adern in Blättern des Ahorns durch die ohne Eile
das Leben entweicht in kleinen Portionen. Ans Schwanken
magerer Körper, an Strömungen, die plötzlich verschwinden
und Flüsse in Seen verwandeln, den Gestank, der sich bildet.
Die Nacht, wie sie ist, wird zu Morgen getragen.