Gregor Laschen
Im Fremdwort, abschließende Fassung
Im Fremdwort zuhaus, draußen an
den Rändern, Wörtlichkeit mundgroß
und mundwarm ins Fremde buchstabiert (»Uns
trägt kein Volk«, Paul Klee in Jena, die
Überschrift ins Gedicht), vom Sprechen
gewärmt, von Sprache gekühlt, aber frei
im schönen Babel schön das was uns noch
gehört: komm Freund, ins Fremde!
Babylon, kein Eigentum anders, kein Ort,
kein Land, kein Dein- und MeinLand, kein
besseres Land, kein Vater-, Mutter-,
kein Je- und NiemandsLand, das wussten wir doch,
das wussten wir schon lang! Im Fremdwort
da vorn, in den schwarzen Kammern des
nächsten Jahrhunderts lesen die Wenigen
unsere Namen. Die Erde aber spricht ihre
schöne Sprache, die wir nur selten
gehört haben, weiter in eine fast aus-
buchstabierte Stille, beleckt mit
geduldiger Zunge die leichtgläubigen
Wunden, den Verrat und seine Verfeinerung
in unseren Wörtern. Ausbuchstabiertes
Theater, in dem die alten Tänzerinnen
ihre Tänzer bewegen, ein dünnes, fast
seidenes Knistern um den Hals, das
Letzte was wir von den Menschen gehört haben.
Draußen, an den Rändern, haben wir zu-
gehört, fangen nocheinmal