Nico Bleutge
frottee
frottee
undankbar seist du gewesen, sagte die stimme
sagte kein laut und drückte sich langsam näher
dicht an den körper heran, die haut ganz pelzig und kalt
locker die hand, locker die falschen zähne
der geruch eine wand, von wasser zerfressen, nicht genug
der fuß, der sich nach außen reckte, einen bogen zog
an was ich dachte, weiß ich nicht, aber ich sah
die schlieren am fenster, das dünner werdende licht
doch nicht gemerkt, wo sich die augen treffen und die knie
das reißverschlußgeräusch, wenn hier die fetzen fliegen
bin ich immer ruhig, geläutert fast, die arme, hände
an der hosennaht. da hilft kein zittern, kein geheul
kein vor die brust gestrecktes eisen. sandstrahler waren es
die mir den rücken lösten, die gelenke knacken ließen
gleich zu beginn, jetzt schon war nichts mehr zu spüren
als wär ein vögelchen im innern, für momente taumeln
torkeln, so flattrig, dann hinab. nur dieses tasten, kneten
auf dem frotteetuch, das liegenbleiben, mit dem schweiß-
geruch, haare klebten an mir, ich fiel in tiefen schlaf
ein tropfen weckte mich später, ging hinein in den kopf
kein ton mehr, keine feuchtigkeit, die hände hielten
still. luft kam vom fenster, mild, beinah verläßlich