Mirko Bonné
Fallstaffage
Fallstaffage
Felicita, ein Glück, doch was wenn nichts mehr
dir gefällt? Mit großen Sprüngen nichts am Hut
und doch, kaum fällig, schon ein Fallbeispiel,
verliebt von Anfang an ins Runterkrachen,
war ichs nicht? Ein Glück, felicita, ein Apfel.
Ich fiel kaum an, schon dieses mir ins Auge:
Licht, zwei Äpfel, Lichteinfall, dass nichts,
was einsam fallen will, von Wert sein kann.
Man fällt so durch die Welt. Fällt weiter.
Alles fällt ja. Fällt man also mit. Was nun?
Von Fall zu Fall gefiel ich mir wie Fallada
als kleiner Mann, als Fallschirmspringer,
Sir John Falstaff, jedenfalls ich fiel nicht
weit vom Stamm - man ist zu schwer, fällt
Autobussen, Federhaltern, Wassertürmen,
Fingern tief im Fell und allem Steigen, Fallen,
Roggen windgewiegt im Tal mit Felsen und
gefallenen Phalanxen blätterfalb im Herbst,
fällt allem nach in seiner phallischen Gestalt.
Versucht dann, aufzufallen, Frauen meist,
doch dafür muss man aus dem Fenster fallen.
Mein Fall, du bist mein Fall, ruf ich ihr nach,
dann fallen wir noch eine Zeitlang faltergleich
am Haus herab. Auch dieses Haus: Staffage.
Denn viele Male fällt man noch an ihm vorbei,
die Frau, du hinterher, felicita, doch falsch.