Hier bin ich verbannt bis ans Ende der Zeit
Meine Arme sind gewinkelt: Im Bogen der Erinnerung
Mit meinen Zeichen putz ich den Himmel des Auslands
Unermüdlich, zäh und weit
Ein beharrlicher Himmel, trocken und herrisch
Er bringt einen wortlosen Schmerz in den Dingen
Im Winter, schwer von Erinnerung
Ich sehe die Scham, verdrängt und vergessen
Tritt sie mir unter die achtlosen Augen
Sie bringt ihren Auftrag
Ich starr' in die Ferne und hör auf zu lesen
Erinnerung hat die Zeit aufgegeben
Erfahrung hat die Erfahrung schon satt
Das ist doch nicht die Schuld der Zeit
Das ist doch nur die Schuld der Zeit
Sie walzen sie nieder
Die Räder der Nacht
Die vergangenen Dinge
Die Wurzeln der Dinge
Die bleiben und halten uns weiter gefangen
Hier bin ich verbannt
Bis ans Ende der Zeit
Wie ein Fluch auf dem Land
© Übersetzt von Martin Winter, März 2010
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Alternative Übersetzung
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Verbannung
Ich gehe durch die Verbannung bis ans Ende der Zeit
Mein Arm beschreibt den Bogen der Erinnerung
Mit meinen Zeichen
betreibe ich am fremden Himmel Reinigung
Der unermüdliche Himmel, weit und kraftvoll
Nüchtern und doch geduldig
bringt er Dinge voller Schmerz, für den es keine Worte gibt
Der Winter markiert die Wucht der Erinnerung
Ich sehe die Scham, die sich weigert vergessen zu werden
In den von Barbarei erfüllten Horizont
rückt sie mir eine Mission
Darüber endet mein Lesen
Erinnerung entsagt der Zeit
Erfahrung ekelt sich vor ihresgleichen
Das ist nicht die Schuld der Zeit
Das ist nichts als die Schuld der Zeit
Die Räder der Nacht
zermahlen die Vergangenheit
Doch die Dinge
mit ihren unsterblichen Wurzeln
bleiben uns beständige Qual
Ich bin bis ans Ende verbannt
Laste als ewiger Fluch
auf meinem Land
© Übersetzt von Angelika Burgsteiner, Jänner 2011