Helmut Moysich 
Translator

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from: francés to: alemán

Original

Translation

ASMA

francés | Lisette Lombé

Asma, rappeuse braise aux rimes panthères
Armée d'un feu qui ne guerroie
Qu'aucune noirceur ne désespère
Et que n'épuisent nos désarrois

C'était un 14 mars. Je lui ai dit : J'ai honte de toi. A compter de ce jour, tu n'es plus ma fille. Tu n'existes plus pour moi.
Je lui ai dit ça comme on tranche dans la gangrène,
avec l'oeil dur et le geste inhésitant de ceux qui sont intimement persuadés qu'une
vie amputée de sa sève vaut toujours mieux que n'importe quel néant.
J'ai attendu les cris, j'ai attendu le coup de poing sur la table.
Mais elle n'a rien dit. Strictement rien dit.
C'était un 14 mars.
Le lendemain ma fille a pris un avion pour la Turquie, en compagnie d'un garçon prénommé Anouar.
Le corps de ce garçon vient d'être retrouvé à cinq kilomètres au nord de Raqqa, en Syrie.
Pas celui de ma fille.
Aucune trace de ma fille, Aucune trace du corps de ma fille

Est-ce que vous vous êtes déjà demandé ce qu'il advient d'une adolescente
idéaliste entourée de montagnes, de bourgades en ruine et d'hommes, aiguisés au combat ?

Asma...
Il aura donc fallu cet insensé périple pour que j'entende enfin sa voix !
J'ai lu tous ses textes. A rebours, ses poèmes ; à rebours ses chansons, à rebours
ses brouillons. J'ai lu tous ses textes.
J'ai lu que j'étais un mouton camisolé tournoyant dans ses quatre mètres carrés de
cuisine jusqu'à l'anesthésie de sa sous-citoyenneté.
J'ai lu que le déshonneur ce n'était pas de monter sur scène
Que le déshonneur c'était d' élever ses enfants dans la peur de la lumière.
Que le déshonneur c'était de briser des jeunes ayant fait le choix du grand
renversement de la quotidienneté
J'ai lu que le déshonneur c'était moi.

Je voudrais que ma fille me revienne
Même radicalisée jusqu'à la moëlle
Même fichée, même déchue de tous ses droits
Je voudrais que ma fille me revienne
Même transhumante, Réfugiée parmi les réfugiés
Parquée comme un animal à la semelle de l'Europe
Trempotant dans le sang des premières règles, des premières fois
Des fausses couches et des vrais coups
Qu'elle me revienne
Même abîmée, même suintante
Qu'elle me revienne
Même nue, même rampante
La serrer tout contre moi
Même dans un sac, même dans une boîte
Qu'elle sache qu'elle avait raison
Pour l'inépuisable beauté du monde
Pour l'humanité qui ne renonce en personne
Pour l'amour, pour la révolte
Pour la magie et pour l'exil
La serrer tout contre moi
Même dans un sac, même dans une boîte
Et lui demander, lui murmurer, lui chuchoter
Pardon
Pardon
Pardon

© L’Arbre à paroles
from: Black Words
Amay: L’Arbre à paroles, 2018
Audio production: Haus für Poesie, 2019

ASMA

alemán

Asma …
Feurige Rapperin mit Panther-Reimen
Mit einer Feuerkraft, die nichts bekriegt
Von keinem Grauen zu entmutigen
Und die nicht schweigt vor unserer Not

Es war an einem 14. März.
Ich sagte zu ihr: Ich schäme mich für dich. Von heute an bist du
nicht mehr meine Tochter. Du existierst nicht mehr für mich.
Ich sagte es ihr, wie man in eine Wunde schneidet,
mit hartem Blick und in der unzögerlichen Art derer,
die fest davon überzeugt sind, dass ein seines Feuers
beraubtes Leben immer noch besser ist als ein bloßes Nichts.
Ich hatte Schreie erwartet, ich hatte den Faustschlag
auf den Tisch erwartet.
Doch sie sagte nichts. Absolut nichts.
Es war an einem 14. März.
Am Tag darauf flog meine Tochter in die Türkei,
begleitet von einem Jungen mit dem Vornamen Anouar.
Der Körper dieses Jungen wurde jetzt in Syrien, fünf Kilometer
nördlich von Raqqa, wiedergefunden.
Aber nicht der meiner Tochter.
Keine Spur von meiner Tochter, nicht eine Spur vom Körper meiner
Tochter.

Habt ihr eich schon einmal gefragt, was mit einem idealistischen Mädchen geschieht,
das umgeben ist von Bergen, verfallenen Dörfern und kampfgeschärften Männern?

Asma...
Es war also dieses unsinnige Umherschweifen notwendig, damit ich
endlich ihre Stimme höre!
Ich habe alle ihre Texte gelesen. Ihre Gedichte gegen den Strich gelesen;
ihre Lieder gegen den Strich, ihre Entwürfe gegen den Strich. Ich habe alle ihre Texte gelesen.
Ich habe gelesen, dass ich ein festgebundenes Schaf bin, das in seiner
Vier-Quadratmeter-Küche herumkreist bis zur Betäubung
seiner minderen Staatsbürgerschaft.
Ich habe gelesen, dass es keine Unehre ist, sich auf der Bühne
zu zeigen
Dass es vielmehr eine Unehre ist, seine Kinder in der Angst vor dem
Licht aufzuziehen.
Dass es eine Unehre ist, die Jugend zu brechen, die zum großen
Umsturz des Alltags entschlossen ist.

Ich habe gelesen, dass die Unehre vielmehr ich war, die Mama von Asma …
Feurige Rapperin mit Panther-Reimen
Mit einer Feuerkraft, die nichts bekriegt
Von keinem Grauen zu entmutigen
Und die nicht schweigt vor unserer Not
Ich möchte, dass meine Tochter zu mir zurückkommt
Selbst radikalisiert bis ins Mark
Selbst registriert, selbst aller ihrer Rechte enthoben.

Ich möchte, dass meine Tochter zu mir zurückkommt
Selbst als Umhertreibende, Flüchtling unter Flüchtlingen
Eingepfercht wie ein Tier an der Sohle Europas
Durchnässt vom Blut der ersten Regel, der ersten Male,
Der Fehlgeburten und der echten Schläge
Dass sie einfach zu mir zurückkommt
Selbst übel zugerichtet, selbst mit offenen Wunden
Dass sie einfach zu mir zurückkommt
Selbst nackt, selbst kriechend
Sie fest an mich drücken
Selbst in einem Sack, selbst in einer Kiste
Dass sie weiß, dass sie Recht hatte
Mit der unerschöpflichen Schönheit der Welt
Mit der Menschheit, die niemanden aufgibt
Mit der Liebe, mit der Revolte
Mit der Magie und mit dem Exil
Sie fest an mich drücken
Selbst in einem Sack, selbst in einer Kiste
Und Sie bitten um, ihr zumurmeln, ihr zuflüstern
Verzeihung

Aus dem Französischen übersetzt von Helmut Moysich