[אמי זכרונה לברכה לא היתה צדקת, אלא אשה שידעה להנות מהחיים]

אמי זכרונה לברכה לא היתה צדקת, אלא אשה שידעה להנות מהחיים
וכשהיינו ילדים היתה מסתובבת עירומה עד ששטמו אותה השכנים
שהיו מציצים בהיחבא מבעד לחלונות
וכמו-כן היא חשבה שמן החנויות הגדולות כדאי לגנוב,
ופעם לקחה למעני נעלי "גלי" סגולות.

אמא שלי זכרונה לברכה לא היתה עניה מרודה,
אבל כשעלתה לארץ היו לה רק מאה דולר. אחר-כך עבדה
והכירה גברים )גברים תמיד דואגים לכסף(.
גם עשירה גדולה לא היתה, ותמיד נהנתה
לקנות בגדים בחנויות יד-שניה ובבזארים במחיר-מציאה.

הו, גברים,
אתם שלא מבינים את תשוקת הנשים לקניות,
את תשוקת הנשים העניות לבגדים,
גברים זוללי אוברדראפט ופחדני החובות
מתי תבינו את שורש ההנאות של הנשים
שלא היה להן מעולם דבר משלהן, שגודלו במסדרונות ובמטבחים,
והנה יש להן בעל וכסף וחדר-שינה אבל דבר לא מכסה
את התחושה שאין לך דבר, לכן

לקנות פרווה מלאכותית ולהחליף תחתונים
עם החברה הכי טובה, ולמצוא כותונת-לילה מסאטן
בשוק-הפשפשים של מדריד, לקבל מבעלך טבעת זהב עם פנינה,
אבל כשאת נעשית חולה ואצבעותייך מתנפחות, הוא עונד אותה על אצבעו,
זה לא משהו שאת יכולה להוריש לבתך, גם היא, אחרי הכל, יתומה.

© Ayana Erdal
Producción de Audio: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

[Meine Mutter seligen Angedenkens war keine Gottgefällige]

Meine Mutter seligen Angedenkens war keine Gottgefällige,
sondern eine Frau, die es verstand, das Leben zu genießen.
Als wir klein waren, lief sie nackt herum, und die Nachbarn,
die heimlich durch die Fenster spähten, hassten sie zutiefst.
Zudem fand sie es richtig, große Läden zu bestehlen,
und einmal nahm sie lilafarbene „Galli“ Schuhe für mich mit.

Meine Mutter seligen Angedenkens war nicht bitterarm,
aber kam ins Land mit nichts als hundert Dollar. Arbeitete dann,
lernte Männer kennen (Männer kümmern sich immer ums Geld).
Richtig reich war sie auch nicht und genoss es immer,
in Second-Hand-Läden und Basaren ein Schnäppchen zu machen.

Oh ihr Männer,
ihr, die ihr die Leidenschaft der Frauen für das Einkaufen nicht versteht,
Dispo-zermürbte und von Schulden gejagte Männer,
wann werdet ihr den Genuss jener Frauen begreifen,
die nie etwas Eigenes hatten, die von Anfang an
aufgezogen wurden in Korridoren und Küchen,
die jetzt einen Ehemann und Geld und ein Schlafzimmer haben,
aber nichts ersetzt ihnen das Gefühl, nichts zu besitzen, deshalb:

Kauft Sie einen Kunstpelz, tauscht mit der besten Freundin
das Höschen und findet ein Satinnachthemd
in Madrid auf dem Flohmarkt,
bekommt von ihrem Ehemann einen Goldring mit einer Perle.
Aber wenn du krank wirst und dein Finger anschwillt,
trägt er ihn am eigenen Finger,
nicht einmal den kannst du deiner Tochter vererben,
auch sie, zu guter Letzt, eine Waise.

Lydia Böhmer und Orsolya Kalász
VERSschmuggel Israel Hebräisch-Deutsch
Literaturwerkstatt Berlin April 2012