farben und geräusche

schatten rauschen in den augen, sie kommen
durch die bäume, tragen das licht auf ihren schultern,
an dem sie eingehen. es gibt echos, hast du gesagt,
die erst nach jahren zurück in die stimme finden.
ich habe lange geschwiegen und nur die worte
in kleinen grüppchen an der hand geführt und sie
manchmal an fremden orten ausgesetzt. ich weiß nicht,
ob sie eine sprache gefunden haben, in der sie sich
in die augen sehen konnten. ich habe es mir immer
gewünscht. dann müsste ich nicht alleine sterben.
das holz krächzt unter dem gewicht des windes,
das sie an den seilen ziehen. manche worte erkenne ich
an ihren geräuschen wieder, andere haben mich gefangen
genommen. aber ich habe sie immer wieder befreit.
und war doch mit ihnen verbunden. wie blau noch
der himmel ist und die farben mit dem licht spielen.
in ein paar tagen soll es langanhaltenden schnee geben
und vieles wird unter ihm schwinden. erst dann
kann ich sehen, wie schwarz die krähen eigentlich sind.
und welche farbe die worte tragen, wenn sie ausgehen

© Andreas Altmann
Producción de Audio: Goethe Institut, 2015