Und du meine Blaue und du meine Graue

winters am Fluss wo wir gehen
fliegen zwei Ringeltauben vom
Schiefer deiner Iris auf als eine
Feder fällt dein Schlaf auf dich
still und wolkenähnlich gehst
du hinüber: eine eigene Arbeit

wie ein Flusskiesel rollt
dein Schlaf über den Grund
dieser Winternacht

da du schläfst auf der seidenen
Haut deiner Wangen sind zu Stoff
die Träume geworden vergessen
stehe ich vor persischen Kacheln
des achtzehnten Jahrhunderts
aus den Vitrinen der würzige Duft
eines Krauts in den Bergen des
Hindukusch meine Unruhe perlt
am Kupfer deiner Gewissheit ab

© Daniela Danz
De: Serimunt. Gedichte
Weimar: Wartburg Verlag, 2004
Producción de Audio: Literaturwerkstatt Berlin / Haus für Poesie, 2016