[Es gab, da war der Mond ein Schein, die Stadt]

Es gab, da war der Mond ein Schein, die Stadt,
Gewölk, und kahl verzweigt stand nah ein Ast,
als beugte sich, was festlich einst, was ärmlich
nun war noch ein Glanz, der still wie Laub am
Asphalt lag, dass kühl bald stieg ein Duft von
Abschied auf und war verfrüht, war lang wie
dämmernd, war ein Ton, ein Bus bog ein mit
etwas Staub und dröhnte fern als aus der Zeit,
da alles sprach und Neigung war, wenn einsam
auch, was Leben hieß, erfüllt schien, irrte oder
doch, fremd jedem Zuspruch, Treue fand.

© Matthes & Seitz Berlin
De: Variationen in Prosa
Berlin: Matthes & Seitz Berlin, 2013
Producción de Audio: Literaturwerkstatt Berlin, 2014