Ron Winkler
alemán
Let Our Voices Ring
Let our voices ring
soft and strong
a million rainbow tongues
pushing our songs through the wind
let our stories dance out in step with the moon
let them boom from hamlets in Soweto
rise through the sprawls of Cairo
straddle the contradictions of Lagos
let them tell of sweat and fear:
of backs bent to carry dreams too heavy for legs to bear
of old men whose visions of the future tether us to the past
let our voices come accompanied by Djembes, talking drums and all that jazz
let our stories speak of sex:
of probing tongues & grinding thighs against the Nairobi heat
of love that rises from the ashes of defeat
in Kigali
tapestries of our humanity
woven into beautiful colors of difference and diversity
this is who we are
children of histories punctuated by conferences
divided by cartographers in Berlin
defended by storytellers in Makarere
united by this struggle to prove, and be
something more than the soft underbelly
of a world perched on the edge of a knife
and it's to these voices we turn, time and again
to remind us that we get past the pain
that we have once chiseled out beauty from mountains of self-doubt
through the dark tunnels of despair these stories will lead us out
in Twi, in Swahili, in Yoruba
whatever the languages of our imaginations
let our voices never stop ringing
let our feet dance up spirits
let our pens conjure the ancient wisdom of the ancestors
excavate memories to find the civilizations we once built
before the barbarians barged through the doors
for we are a people too,
a universe of multiple dreams written into history
written out of war
written to the sound of thunder,
written in lightning
written, by million rainbow voices that never stop ringing
De: For Broken Men Who Cross Often
Farafina Books, 2015
Producción de Audio: Haus für Poesie, 2016
Unsere Stimmen sollen züngeln
Unsere Stimmen sollen züngeln
sanft und stark
millionenfacher Regenbogenzungenschlag
pusht unsere Stimmen durch den Wind
unsere Verse sollen tanzen, zum Mond per Pas de deux
sollen in Soweto aus den Townships strömen
sich durch den Moloch Kairo wühlen
Lagos meistern, das sich selbst verneint
sollen von Angst erzählen, von Schweiß
und Träumen so schwer, dass sie den Rücken krümmen
von Alten, deren Perspektiven uns ans Gestern fesseln
unsere Stimmen sollen klingen per Djemba, Buschtrommel und Tangel oder Tingel
Sex sollen unsere Verse feiern:
forsche Zungen, forschend unsere Glieder in Nairobi (heiß)
die Liebe, die aus Krisen-Aschen steigt
in Kigali
Tapisserien unserer Humanität
gewirkt im Farbenzauber von Verschiedenheit und Anderssein
das ist es, was wir sind
Erben der von Konferenzen durchgetakteten Geschichte
von Kartografen in Berlin zergliedert
doch in Makarere von Mund zu Mund bewahrt
vereint durch unseren Fight um Gültigkeit
sollten wir mehr sein als der weiche Unterleib
einer Welt auf Messers Schneide
diesen Stimmen neigen wir uns zu
um uns zu sagen: Schmerz war jetzt genug
wir konnten Schönheit mal aus den Gebirgen unserer Zweifel meißeln
unsere Verse werden uns aus diesen dunklen Depressionskanälen leiten
in Twi, Swahili, in Yoruba
oder jeder anderen Sprache, die ihr in euch habt
unsere Stimmen sollen nie verklingen
unsere Tänze sollen Geister aus dem Boden swingen
unsere Stifte sollen Ahnenweisheit neu heraufbeschwören
Wissen über all die Zivilisationen eruieren
die wir hatten, bevor Barbarenscharen sie uns nahmen
denn auch wir sind ja ein Volk
ein Universum vielfältiger Träume, dem Lauf der Dinge eingeschrieben
geschrieben vor dem Hintergrund von Krieg
geschrieben auf den Beat von Donnerschlägen
geschrieben mitten in Gewittern
geschrieben von Millionen Regenbogenstimmen, ewig züngelnd