Our Mother Died Expecting

We travelled through the dirt road, silently,
beckoned by grim and desperate voices.
We greet death profiteers and dried-eyed wailers
as they usher us into the one-room shack,
where our mother died facing the door,
expecting.
We have come from the city’s aspirational end
to redeem the dust she left behind.
She, from that tribe of women who traded sweat,
to buy us access into spaces that promised
a portion of the city where desire lived.

All mother required was that we came back,
in city-sleek machines to whisk her away in full glare
of eyes and hearts awaiting their turn.
She waited,
expecting.

We sent hope when money wasn’t available to go,
she sent prayers, boasting to anyone who cared to know
about her sons who went after the rainbow,
soon to return with pots of gold.

In the city, we rode storms.
We rode them continually,
leaving us too tired to reap the golden fruits of opportunity
they said the city grew.
We hustled to the drumbeats of our mother’s expectations,
modern day messiahs bearing the cross of an entire lineage,
on our university-certified shoulders, charged with redemption.
The last time we spoke over the phone, it was Christmas,
all I had to my name was a wallet pregnant with hope
and pockets, bogus with shame,
I promised to come see her in the New Year,
a promise I remember, standing here
eyes and hearts, scanning the 10 by 8 contraption
That holds her scant remains.
I can barely breath, afraid to choke on the lingering expectations
Of her spirit,
So I stand in this house of death.
I who have come from the city with my dreams
To redeem the only thing that’s left.

© Efe Paul Azino
De: For Broken Men Who Cross Often
Farafina Books, 2015
Producción de Audio: Haus für Poesie, 2016

Mutter war so voll Erwartung, als sie starb

Wir folgten einer Schlackestraße, still,

herbeigeholt von panischen, betrübten Stimmen.

Grüßten alle, die von Toden profitieren, dazu die Verweinten,

sobald sie uns in die Einzimmerhütte führten,

wo Mutter starb, mit starrem Blick zur Tür,

so voll Erwartung.

Wir kamen vom florierenden Ende dieser Stadt,

die Asche zu erlösen, die sie hinterlassen hat.

Sie, eine aus der Legion von Frauen, die im Schweiße ihres Angesichts

schwer schufteten, so dass wir fähig waren zu zahlen

für Gegenden der Stadt, wo Wünsche lebbar waren.


Wir mussten Mutter nur zurückzukommen versprechen,

in mondänen Schlitten, um sie zu entführen, angestrahlt

von Augen, Herzen, die wie wir ihr Glück zu schmieden suchten.

Sie wartete

so voll Erwartung.


Wir schickten Zuversicht, wenn Geld nicht greifbar war,

sie schickte Gebete, prahlte gegenüber allen, die es hören wollten,

mit ihren Söhnen, die nach dem Regenbogen strebten

und schon bald mit Händen voller Gold zurück sein würden.


In der Stadt mussten wir durch Krisen,

immer wieder Krisen,

was uns zu müde machte, die goldenen Früchte aller Chancen abzuernten,

die in der Stadt so gut gedeihen, wie es heißt.

Wir stehen im Stress des Trommelwirbels der Erwartungen von Mutter –

zeitgenössische Messias, die im Auftrag der Erlösung das Kreuz

des Stammbaums auf ihren uni-diplomierten Schultern schleppen.

Bei unserem letzten Telefongespräch, zu Weihnachten,

besaß ich nichts als mein mit Hoffnungen gefülltes Portemonnaie

und ein paar Taschen voller Fake.

Ich garantierte ihr, zu ihr zu kommen – im neuen Jahr,

ich weiß das noch sehr gut – und jetzt steh ich da

und Herz wie Augen schauen zu dem kleinen Kästchen,

das ihre Überreste aufgenommen hat.

Ich kann kaum atmen, fürchte, dass mir die Erwartungen ihrer

immer noch präsenten Seele den Hals abschnüren.

Und steh so in diesem Haus des Todes –

ich, der mit seinen Träumen aus der Stadt gekommen ist

um das bisschen zu erlösen, das geblieben ist.

Ins Deutsche übersetzt von Ron Winkler