Asklepiadeisch die fünfte

Dich die Ferse zertritt oder die Ferse du
wundzubeissen den Kopf wenn aus dem Staub es sich
schlängelt senkrecht heraufstösst
hinzulallen ein Gegengift

keines aber gelähmt alles und wär von zwein
eines immer der Fuss eines der Mund so dass
grundlos es auf dem Boden
weggesungen und weitersinkt

bis ein anderes uns das Paradiesgeschrei
überschreiend den Mund auf darin das Reptil
schreit und Furcht zu ersticken
an der Frucht es zu Apfelstaub

© beim Verlag
De: Holder die Polder
Basel, Weil am Rhein, Wien: Urs Engeler Editor, 2001
ISBN: 3-905591-02-2
Producción de Audio: 2001, M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

Poetik

Den Deckel der Zuflucht schließen
und atmen
mit ruhigem Zucken,
das große Luftschiff des Schreibens in Fahrt bringen,

dann die Harpune spannen
die schlaffe Krake ausdrücken
ihre straffen Tentakel
auf der Marmorplatte
oder Waage,

ein gewalttätiges Unterfangen
die Stirn schreibt sich, eine Welt schreitet voran,
die Wasserwaagen-Libelle zerfließt
die Gaze zerreißt,

nach der Phänomenologie der Tanker
die Raffinerie,
der Nachtwächter der Augen
im Sturm, und Einsamkeit
auf dem Monitor.

Übersetzung aus dem Portugiesischen: Odile Kennel