…wie Maurice Blanchot die Frage stellte


Ich trete in dem Moment ans Licht in dem ich mich selbst als Frage
definiere.
Diese Frage
die sich nicht mit deiner Angst oder deinen Zweifeln deckt
und die dich ununterbrochen belagerte während du schriebst
(mag dir diese Belagerung bewusst gewesen sein oder nicht)
ist jetzt präsent,
liegt schweigend zwischen deinen Zeilen
und wartet geduldig auf den
der versuchen wird sie zu beantworten.
Die Frage
(die sich nunmehr in deiner Abwesenheit stellt)
hat mich zum Adressaten
und wird in Worten formuliert
die sich in der Zwischenzeit
»wie durch Zauber«
in Kunst verwandelt haben.

Die Hingabe an mich selbst die ich erkennen lasse
könnte als krankhafter Narzissmus betrachtet werden.
Doch ich verteidige meine Ehre
indem ich sie ständig Zweifeln aussetze.
Ich erfahre Bestätigung durch eine Ermittlung
die oftmals zu meiner Schmähung führt.
Meine Geschichte ist nichts anderes als die Chronik dieser
                                    Ermittlung.
Die Frage kann also nicht beantwortet werden
denn sobald sie gestellt wird
verkehrt sie sich von selbst in eine Anklage
gegen meine Mittel und Absichten.
Mein Reich wird erbaut über meinen Ruinen.
Wenn ich eine gewisse Macht besitze
schöpfe ich sie aus genau
diesem endlosen Prozess von Verheerung und Wiederaufbau.

Jedes Gedicht das nach einem Platz in meiner Geschichte strebt
ist dazu verpflichtet sie von neuem zu erzählen
aber mit Methoden die nicht schon zuvor bekannt sind.
Wenn meine Vergangenheit verpflichtet ist es vorauszusetzen
muss meine Zukunft es bereits enthalten.
Doch wer vermag zu behaupten dass er die Zukunft kennt?
Du?