*** [Imam nešto neriješeno s gradom]

Imam nešto neriješeno s gradom,
odnosno, mislim da danju nismo u stanju
reći si sve. Nadoknadim, hoću
ili neću, noću, kad mi se primaknu živice
i brda se počnu kotrljati pod nogama.
Bude tu podosta prilaza ulica volti arkada
bude i podosta bronce, zelene od vlažnog mraka
u rijetko košenim parkovima.
Stalno me šalje od pročelja do pročelja
nezgodno vezanim linijama tramvaja
i često sasvim neznanim jezicima
ispisuje nazive zgrada i trgova.
Valja me po pločnicima, dobacuje haustorima,
krijući ipak unutarnja dvorišta –
dokaz da on može sanjati lucidno, ako već ja
bauljam kud moram kroz hodnike i pothodnike.
I onda me ujutro tjera u smijeh
i u podsmijeh, jer znam da se hvalisavo množi
u meni cijele noći, zamazuje mi oči, trubi propagandu,
trudeći se napraviti većim crnjim dubljim
graditi se beskonačan, uzalud u privid.

© Goran Čolakhodžić
De: Na kraju taj vrt
Zagreb: Jesenski i Turk, 2015
Producción de Audio: Croatian P.E.N. Centre

[Ich habe irgendwie etwas Unerledigtes mit der Stadt]

Ich habe irgendwie etwas Unerledigtes mit der Stadt,

das heisst, ich denke, dass wir tagsüber unfähig sind,

uns alles zu erzählen. Ich stelle mich ihr dann, wohl

oder übel, nachts, wenn mich die Hecken einkreisen,

und sich die Berge unter meine Füße wälzen. 

Dann kehren die Kreuzungen bei mir ein, die Straßenecken unter den Arkaden, 

und ziemlich viel Kupfer, der von den nassen, dunklen Parkanlagen, 

die selten gepflegt werden, vom Grünspan befallen ist.

Ich werde von einer Häuserfront zur anderen getrieben,

auf äußerst ungünstig verbundenen Straßenbahnlinien

und oft in mir unbekannten Sprachen, die 

Namen von Häusern und Plätzen geheimnisvoll benennen.

Es wirbelt mich über Gehsteige, schleust mich vor Eingangsportale,

hinter denen sich genauso befremdliche Innenhöfe auftun – 

ein Beweis dafür, dass ich noch lichte Träume habe, wenn ich

mich durch Passagen und Unterführungen winde.

Und dann, am Morgen, macht es mich fürcherlich lachen, 

wie Hohn, weil ich weiß, dass mich etwas in mir, die ganze Nacht auf den Arm genommen,

mir ein Wolltuch über die Augen gezogen hat, wie einem Schaumschläger, 

der darum bemüht ist, noch riesiger, schwärzer, abgründiger zu erscheinen,

sich selbst ins Vergebliche einer endlosen Illusion aufbauschend.

Übersetzung ins Deutsche: José F. A. Oliver, Dragica Rajčić Holzner (Hausacher LeseLenz, 2020)