Baladė apie erškėčio šakelę

gyveno kartą senelis
išminčius didelis buvo
galim sakyt atsiskyrėlis
visai arti šventumo

daug metų vienas praleido
trobelėje vidury miško
mito žiogais ir uogom
miegojo ant eglišakių

kartą ankstyvą žiemą
jisai su aušra pakirdo
ir pro duris jau ėjo
atlikti savo reikalo

bet vos tik jas pravėrė
tarpduryje sustingo –
baso žmogaus pėdos
driekės sniegu link durų

kas čia galėtų būti
pamanė šventas senelis
naktį lyg negirdėjau
kad kas vidun prašytųs

bet pėdos ėjo iš miško
ir baigėsi ties durimis
tad grįžo senelis į trobą
gerai ją apžiūrėjo

tik niekur žmogaus nerado
nei gyvo nei numirusio
erškėčio šakelė palovėj
o šiaip – tuštutėlė trobelė

bet pėdos vedė link durų
atgal į tankmę negrįžo
lygu aplink trobelę
švarus baltutėlis kilimas

ir ėmė galvoti senelis
galvojo ilgai ir kantriai
ir taip visą dieną galvojo
o vakarop išsigando

ateiti kažkas atėjo
išeit lyg ir nieks neišėjo
tad kur kas galėjo dingti
ką reiškia erškėčio šakelė?

galvojant atėjo pavasaris
nutirpo sniegai išgaravo
su jais ir basojo pėdos
lengviau atsiduso senelis

tačiau jis nuo tol neišmano
katrą gi save mylėti –
ar tą kurs pėdas pamatė
ar tą kurs nematė įėjusio

prarado senelis ramybę
prarado beveik ir šventumą
dienąnakt su kažkuo kalbasi
net ir vienas būdamas

o jeigu reikalas prispiria
trumpam išeit iš trobelės
net per karščius didžiausius
neina į lauką basas

tik vieną metų naktį
kai iškrenta pirmosios snaigės
senelis išslenka basas
ant sniego ir eina atbulas

paskui grįžta kaip vaikas
į tas pačias pėdas taikydamas
ir užmiega ramus palovėj
su erškėčio šakele rankoje

o rytą kaip ir tąjį kartą
eglišakių lovoj nubunda
ir pasirąžęs eina
atlikti savo reikalo

bet vos tik duris praveria
tuoj tarpdury sustingsta –
baso žmogaus pėdos
driekias sniegu link durų

ir grįžta senelis nuo slenksčio
parpuola palovėn ir ieško
ir ieško ir verkia o varge
nebėr erškėčio šakelės

© Donaldas Kajokas
De: Meditacijos
Vilnius: Vaga, 1997
Producción de Audio: 2005 Books from Lithuania

Ballade vom Dornenzweig

es war einmal ein alter Greis
er war ein großer Weiser
man könnte wohl sagen ein Eremit
und fast schon ein Heiliger

viele Jahre hat er allein verbracht
in einer Hütte mitten im Wald
sich genährt von Beeren und Heuschrecken
geschlafen auf Tannenreisig

einmal in frühen Winter
wachte er auf mit dem Morgenrot
und er ging schon durch die Tür
um seine Notdurft zu verrichten

doch kaum hat er sie einen Spalt geöffnet,
da erstarrt’ er in der Tür –
die Spuren eines Menschen mit bloßen Füßen
erstreckten sich im Schnee in Richtung Tür

wer könnte bloß hier sein
so dachte der heilige Greis
ich habe doch nachts nicht gehört
dass jemand Einlass begehrt

die Spuren aber kamen vom Wald
und führten bis zur Tür
so kehrte der Greis in die Hütte zurück
und sah sich genau darin um

nur fand er nirgends einen Menschen
weder lebendig noch tot
ein Dornenzweig lag unterm Bett
doch sonst war die Hütte leer

die Spuren aber führten bis zur Tür
zurück ins Dickicht aber nicht
eben um die Hütte herum lag
ein reiner schneeweißer Teppich

so begann der Greis zu grübeln
er grübelte lang und geduldig
und grübelte den ganzen Tag
doch gegen Abend hin erschrak er

gekommen könnte wohl jemand sein
aber weggegangen war niemand
wo also konnte jemand verschwinden
und was bedeutet der Dornenzweig?

und als er so grübelte kam der Frühling
es schmolz der Schnee es verdampften
mit ihm auch die Spuren dessen der barfuß war
und der Greis atmete erleichtert auf

doch von da an wusste er nicht
welchen von sich er lieben sollte –
den der die Spuren gesehen
oder den der nicht sah wer hineinging

so verlor der Greis all seine Ruhe
verlor beinah auch die Heiligkeit
bei Tag und bei Nacht sprach er mit jemand
obwohl er doch ganz allein war

aber wenn ihn etwas zwingt
für kurz aus der Hütte zu treten
dann geht er sogar bei der größten Hitze
nicht barfuß hinaus

nur einmal bei Nacht
als die ersten Schneeflocken fallen
schleicht der Greis sich mit bloßen Füßen
in den Schnee und geht verkehrt herum

drauf kommt er zurück wie ein Kind
und versucht seine eigenen Spuren zu treffen
und schläft ganz ruhig ein unterm Bett
mit dem Dornenzweig in der Hand

doch am Morgen wacht er wie damals
in seinem Bett aus Reisig auf
er streckt sich und geht
seine Notdurft zu verrichten

doch kaum dass er sie einen Spaltbreit öffnet
erstarrt er in der Tür –
die Spuren eines Menschen barfuß
erstrecken sich im Schnee bis zur Tür

und der Greis kehrt zurück von der Schwelle
stürzt unters Bett und sucht
und sucht und weint doch o weh
der Dornenzweig ist verschwunden

Aus dem Litauischen von Cornelius Hell