25/9 [Klar ?]

25/9
Klar? Hvert ord er et andet ord.
Hvert sprog et andet sprog. Fra nu af hedder ansigt „sne“.
Man er ven med sine tæer. En sætning der er til at tage og føle
på. Et føl?
Mine hvide heste. Som barn spillede jeg mundharpe
og red ofte ind i solnedgange.
Jeg red. Undskyld: Jeg hed Lucky Luke. Ordenes blegansigter
vender sig mellem birkestammer.
Ansigt burde hedde ansigt.
Skridt for skridt.
Så og så mange skridt. Apostlenes heste.

© Morten Søndergaard
De: Et skridt i den rigtige retning
Copenhagen: Borgens Forlag, 2005
Producción de Audio: Literaturwerkstatt Berlin 2008

Auch wenn wir ängstlich sind und unbedeutend

Für Salvador Espriu

Auch wenn wir ängstlich sind und unbedeutend,
im Wissen, dass wir hochempfindlich sind,
und es uns merkwürdigerweise nicht gelingt,
uns so zu korrigieren, wie es nötig wäre,

dürfen wir keine Angst davor haben
in Schweigen zu verfallen,
überhaupt keine Angst
im Schweigen zu verharren,
mit Anstand wie ein Stein oder ein Tier.

Das Wort, wild und zugleich gefangen,
ist viel gefährlicher.
Wie ein reizendes Mädchen
lockt es uns um die Ecke, und wir verlieren den Faden.

Wir dürfen nicht die Wahrheit diktieren wollen,
Lektionen erteilen, die Zukunft vorhersagen,
gut informiert die Statistiken aufsagen
oder wie jemand, der seines Siegs schon sicher ist,
die Therapie vorschreiben, Punkt für Punkt.

Von der Kanzel steigen wir für immer herab.
Das Pult zerschlagen wir in Stücke.
Die betäubenden Lautsprecher haben wir schon abmontiert.
Notfalls sprechen wir mit den Händen.

Nein, wir dürfen keine Angst davor haben,
in den Zustand des Schweigens zu treten.
Sein Wohnsitz hat mehr Zimmer
als unser wirres Sprechen.

Aus dem Katalanischen von Claudia Kalász