Godišnja doba

Noćas ćemo opet
pomjeriti kazaljke na satu.
U dva, bit će, zapravo, tri.
Točno u tri, devet će baklji
osvijetliti izvor ove ledene rijeke
što noću krala je staro srebro iz tvojih bedara.
Jutro stiže sat ranije, večer isto tako.
Više je vremena za oblake, silicij i polusan.

Četiri košute koje sam vidio
par kilometara prije Osijeka
putujući iz Baranje
rasplinut će se u magličasto mlijeko
svaki puta kada  ti poželim
kao nekada, prešutjeti ime.

Moji mrtvi na starome seoskome groblju
šaptali su mi večer prije na četiri jezika
posve jednostavne riječi.

Kao da me, bez usana
iznova i iznova uče govoriti o sebi
mlade cure moga prezimena
koje su završile kao obudovjele sluškinje
i stari momci koji su pješice stigli
natrag iz rata i ponekad pijani
pričali o Rusiji, Kavkazu i Taškentu
posve već nevidljivi u zrcalu.

Kao na lancu zaspalo pseto
čelično uže držalo je splav
da ne otplovi niz rijeku.

Prošle su stotine godina.

U vreću žitnoga zrnja
skrio sam cvrčka
da ti otvori ledena vrata.

Zaključaj ih kada još jednom
stigne ljeto.

Tko otplovi nizvodno
rodit će djevojčicu tišu od mjesečine
pred jesenje jutro.

Tko uzvodno vratiti se svemu
što ne čeka ga više.

Ta polja što pokrila su te
smrznutom zemljom veo su
iza vela uljanica
u uljanici pramaljeće
pramaljeće broji tvoje vrijeme
prvi si od zaspalih
u njezinome plamenu.

© Delimir Rešicki
De: Aritmija
Zagreb: Meandar, 2005
Producción de Audio: Slavonski radio, 2008

Jahreszeiten

Heute Nacht werden wir wieder
die Zeiger der Uhr verstellen.
Um zwei wird es eigentlich drei sein.
Um Punkt drei Uhr werden neun Fackeln
die Quelle des eisigen Flusses beleuchten
der nachts altes Silber aus deinen Hüften stahl.
Der Morgen kommt eine Stunde früher, der Abend ebenso.
Es gibt mehr Zeit für Wolken, Silizium und Halbschlaf.

Vier Rehe, die ich einige Kilometer
vor Osijek sah
als ich aus Baranja fuhr
werden sich in neblige Milch auflösen
jedes Mal wenn ich den Wunsch verspüre
deinen Namen wie einst zu verschweigen.

Meine Toten auf dem alten Dorffriedhof
haben mir am Abend zuvor in vier Sprachen
sehr einfache Worte zugeflüstert.

Als würden mir junge Mädchen mit meinem Nachnamen
die als verwitwete Mägde ihr Ende fanden
und alte Junggesellen, die zu Fuß zurück aus dem Krieg
nach Hause kamen und die bisweilen betrunken
über Russland, den Kaukasus und Taschkent erzählten
und die im Spiegel schon ganz unsichtbar geworden sind
immer wieder beibringen wollen, lippenlos
über sie zu sprechen.

Wie einen schlafenden Hund an der Kette
hielt das Stahlseil das Floß davon ab
flussabwärts zu fahren.

Hunderte von Jahren sind vergangen.

Ich habe eine Grille
in einen Sack mit Weizenkörnern versteckt
damit sie dir die eisige Tür öffnen möge.

Schließe sie, wenn der Sommer
noch einmal kommt.

Wer flussabwärts fährt
wird ein Mädchen gebären, das leiser ist
als der Mondschein vor dem herbstlichen Morgen.

Wer flussaufwärts fährt, wird zu all dem zurückkehren
was nicht mehr auf ihn wartet.

Diese Felder, die dich mit vereister Erde
bedeckten, sind ein Schleier
hinter dem Schleier eine Öllampe
in der Öllampe der Lenz
der Lenz zählt deine Zeit
du bist der erste
der in ihrer Flamme eingeschlafen ist.

Aus dem Kroatischen von Alida Bremer