Marty Hiatt
inglés
Horror, Dienstag
Die ruhenden
flüchtig überteerten Straßenbahnschienen -
wieder ein Warten auf alte Zeiten
wie Rückkehr zum Handschriftlichen
Plötzlicher Regen, es ist Nachmittag
nur wenig Licht gesammelt in Gesichtern
nieselnde Gräue, die Felder nah
dunkle Wassergräben, Bäume stehen tief
Nasser Kragen nasse Lippen
Kind mit nassen Zöpfen führt alten Mann
Zementsilos neben dem Abstellgleis
Vogelschwärme Banner sinken
Verkäuferin winkt durch die Glaswand ab
Neuer Stadtrand flackert auf um sechs
ich denke an fern ausgesetzte »Insel des Gehirns«
Baukräne, zementhelle Öde
Blick in die aufsteigende Welt
die nun doch nicht überlebt hat
De: Keiner für sich, alle für niemand
Göttingen: Wallstein Verlag, 2004
ISBN: 3-89244-824-8
Producción de Audio: Radio Bremen – Am 16.2.78 aufgenommen bei einer Lesung in der Stadtwaage Bremen
Horror, Tuesday
The dormant
tram tracks rapidly paved over –
waiting for the olden days again
like a return to handwriting
Sudden rain, it’s afternoon
just a little light gathered in faces
drizzly greys, the fields near
dark canals, trees low
Wet collars wet lips
Old man led by child with wet braids
Cement silos by the siding
Bird flocks banners drop
Saleswoman waves through glass wall
New suburbs flare up around six
I think of the remote exposed “island of the mind”
Tower cranes, bright concrete wasteland
A glance at the ascending world
that didn’t even survive